Herne. Die Planungen für eine neue Feuerwehr-Hauptwache sind ins Stocken geraten. Nun hat die Stadt einen Alternativstandort gefunden – in Wanne-Eickel.

Seit Jahren wartet die Herner Feuerwehr auf neue Wachen. Sowohl die Haupt- und Rettungswache in Herne-Mitte als auch die in Wanne sind alt und marode. Bis 2022 sollte zunächst die neue Hauptwache in Horsthausen stehen, dieser Zeitplan ist wegen vieler Probleme mit dem Grundstück aber nicht mehr einzuhalten. Damit es keine weiteren Verzögerungen gibt, bringt die Stadt nun einen neuen Standort für die Hauptwache in Wanne-Eickel ins Spiel.

2017 hatte der Rat beschlossen, dass die Hauptwache an der Sodinger Straße innerhalb von fünf Jahren neu gebaut und die Planungen für die neue Wanner Wache starten sollen. Seitdem wurde viel geplant - und noch mehr umgeplant. Die Hauptwache, so die Pläne der Verwaltung, sollte auf das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs an die Castroper Straße nach Horsthausen kommen, die Wanner Wache aufs Gelände der ehemaligen Zeche Pluto. Nun werden die Karten möglicherweise noch mal neu gemischt.

Gelände am Güterbahnhof gehört noch immer nicht komplett der Stadt

Hat ein neues Grundstück für den Bau der Haupt-Feuerwehrwache in den Blick genommen: Feuerwehrdezernent Frank Burbulla.
Hat ein neues Grundstück für den Bau der Haupt-Feuerwehrwache in den Blick genommen: Feuerwehrdezernent Frank Burbulla. © Funke Foto Services | Joachim Haenisch

„Wir sind aus dem Zeitplan raus“, bekennt Feuerwehrdezernent Frank Burbulla. Das Gelände am ehemaligen Güterbahnhof sei „kein einfaches“. Themen wie Altlasten, alte Fundamente und Entwässerung bereiteten den Verantwortlichen bei der Stadt Kopfzerbrechen. Und vor allem: Noch immer sei nicht das gesamte Areal im Besitz der Stadt. Deshalb habe die Stadt nun einen Alternativstandort ins Gespräch gebracht: das Grundstück an der Monza-Indoor-Kartbahn an der Dorstener Straße.

Die 30.000 Quadratmeter große Fläche in Baukau-West, so der Feuerwehrdezernent zur WAZ, wäre ein „Top-Standort“. Den Einsatzkräften stehe die A 42 als schnelle West-Ost-Tangente zur Verfügung, die Dorstener Straße als schnelle Nord-Süd-Tangente. Burbulla macht nun Druck: Sollte nicht kurzfristig, sprich in den nächsten Wochen der Weg frei sein für den Bau der Hauptwache in Horsthausen, dann will er umschwenken auf das Gelände an der Kartbahn. Für dieses Areal stehe die Stadt in Verkaufsgesprächen mit dem Grundstückbesitzer.

Frage nach Parkplätzen für die Cranger Kirmes

Auch interessant

Kommt die Hauptwache nach Baukau-West, dann würde die Stadt die Wache II in Alt-Herne bauen, sagt Burbulla. Mindestens zwei Wachen seien nötig, damit Rettungswagen schnell vor Ort sind. Wählt ein Bürger die 112, dann sollen beispielsweise Rettungswagen mit Rettungsassistenten nach acht Minuten vor Ort sein. In Herne klappte das zuletzt nur in 74 Prozent der Fälle, deshalb hatte ein Gutachter auch den Bau einer dritten Wache empfohlen. Werde die Hauptwache wie bislang geplant in Horsthausen gebaut, dann sei das Gelände an der Kartbahn geeignet als Wache II, erklärt Burbulla. Er will nun die Projektleitung für den Bau der Hauptwache ausschreiben und setzt darauf, dass dann schnell entschieden werden kann, wo sie realisiert wird.

Kommt eine Wache auf die Freifläche an der Dorstener Straße, dann muss freilich auch überlegt werden, wo im Umfeld des Cranger Kirmesplatzes zwischenzeitlich Parkplätze zur Verfügung gestellt werden können. Auf dem Areal, auf dem bis 2016 zwischenzeitlich 1800 Flüchtlinge in einer Zeltstadt lebten, sind während der Cranger Kirmes und des Cranger Weihnachtszaubers Besucher-Parkplätze eingerichtet. SPD-Ratsfrau Elisabeth Majchrzak-Frensel bat die Verwaltung deshalb, Ausschau zu halten nach Ersatzparkflächen.