Herne. In Herne sollen fünf Baugebiete entwickelt werden, darunter am Wasser und im Grünen. Hier ist ein Überblick über die Projekte.

Die Stadt will in diesem Jahr die Weichen stellen für die Vermarktung von fünf Baugebieten. Damit, sagt Oberbürgermeister Frank Dudda, wolle sie Familien in der Stadt halten und neue hinzugewinnen. „Das ist ein ehrgeiziges Unterfangen“, so der OB bei der Präsentation der Pläne im Herner Rathaus. Hier ein Überblick.

Dannekampschule

Mit der ehemaligen Dannekampschule in Unser Fritz will die Stadt „Wohnen am Wasser“ realisieren. Wie Achim Wixforth, Chef der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) erläuterte, soll auf dem 1,2 Hektar großen Areal am Rhein-Herne-Kanal ein Mix aus Wohnungen und Dienstleistungen entstehen. Dazu soll das denkmalgeschützte ehemalige Schulgebäude eingebunden werden. Bislang war das Gebäude Heimstätte des Gospelprojekt Ruhr, das zuletzt die Ruhrstadt-Arena in Börnig übernommen hat. Wixforth schweben Fassaden direkt am Wasser vor – wie etwa in Amsterdam. „Das wäre nicht nur eine Bereicherung für Unser Fritz, sondern für ganz Herne.“ Die SEG will noch in diesem Jahr in die Vermarktung einsteigen.

Wiescherstraße

An der Wiescherstraße in Herne-Süd soll auf dem städtischen Gelände des Fuhrparks eine Klimaschutzsiedlung entstehen. Teile des Areals am Hauptfriedhof werden frei, wenn in diesem Jahr der neue Betriebshof an der Südstraße eingeweiht wird. Auf dem zwei Hektar großen Grundstück an der Wiescherstraße stehen auch alte, zugewucherte Gewächshäuser der Stadtgärtnerei. Sie müssten abgerissen, der Boden müsse untersucht und aufbereitet werden, sagt SEG-Chef Wixforth. Die Vermarktung für Eigentums- und Mietshäuser soll nächstes Jahr starten. Auf diesem Areal, sagt er, sollen auch Plätze zum Verweilen entstehen, außerdem soll das Thema Elektro-Mobilität groß geschrieben werden.

Stadt verkauft Grundstücke auch direkt an Häuslebauer

Die Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) wurde 2009 als Tochter der Stadt Herne gegründet. Sie will die Grundstücke erschließen, baureif machen und dann verkaufen – an Investoren, Wohnungsbauunternehmen, aber auch direkt an Häuslebauer.

„Wir nehmen uns einiges vor“, kommentiert SEG-Chef Achim Wixforth die Pläne seines Hauses für die fünf geplanten Baugebiete. Ähnlich sieht es Oberbürgermeister Frank Dudda: „Das ist ein geballtes Angebot – ein Schluck aus der Pulle.“

Nordstraße

Auf dem ehemaligen Sportplatz an der Nordstraße (an der Grundschule Ohmstraße) will die Stadt auf einer Fläche von 1,1 Hektar Platz für Mietshäuser schaffen und einen Quartierspark errichten. Hintergrund: Die Böden im südlichen Teil des Sportplatzes, so SEG-Chef Wixforth, seien offenbar belastet, dort könnte eine Grünfläche entstehen. Der nördliche Teil soll bebaut werden. Für dieses Areal stünden noch abschließende Prüfungen an, bei einem positiven Ergebnis soll das Gelände für eine Wohnbebauung auf den Weg gebracht werden. In der zweiten Januarhälfte werden etwa 60 Lkw-Ladungen kultivierter einbaufähiger Boden angeliefert, meldet die Stadt.

Schaeferstraße

Auf dem Sportplatz an der Schaeferstraße sollen 22 Grundstücke für Eigenheime entstehen.
Auf dem Sportplatz an der Schaeferstraße sollen 22 Grundstücke für Eigenheime entstehen. © Funke Foto Services GmbH | Rainer Raffalski

Weiter ist die Stadt bei der Bebauung des ehemaligen Sportplatzes an der Schaeferstraße in Herne-Mitte. Dort sollen in Kürze auf 1,7 Hektar 22 Grundstücke für Einfamilienhäuser bereitgestellt werden. Geplant sei eine „lockere Bebauung“, so Wixforth, mit der Bürgerinitiative, die sich gegen einen Kahlschlag am Stadtgarten ausgesprochen hatte, sei man im guten Gespräch. Ab Sommer sollen die Grundstücke vermarktet werden: „Es gibt eine ganze Reihe von Interessenten“, so der SEG-Chef.

Reichsstraße

Auch die Pläne für die Bebauung des ehemaligen Sportplatzes an der Reichsstraße reifen. Hier plane die Stadt die Vermarktung für das kommende Jahr. Auf 2,2 Hektar sollen Wohnungen entstehen, der Schwerpunkt seien viergeschossige Mietshäuser, in Teilen aber auch Einfamilienhäuser. Rund 120 Wohneinheiten, so Wixforth, seien dort insgesamt geplant.