Herne. Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda will bei den OB-Wahlen im September erneut antreten. Darum ist ihm der Job eine „Herzensangelegenheit“.
Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda will bei der OB-Wahl im September erneut antreten. Das sagte der SPD-Politiker am Montag im Herner Rathaus. Werde er gewählt, dann wolle er „Kein Weiter so“, sondern „den nächsten Schritt gehen“.
Dudda (56) ist seit 2015 im Amt. Dass er sich am Ende der Schulferien zu seinen Zukunftsplänen äußert, hatte er im WAZ-Interview Ende Dezember angekündigt. „Ich fühle mich fit und habe gute Ideen“, sagte er in der WAZ-Redaktion. Er wolle aber über Weihnachten und den Jahreswechsel zunächst die zurückliegenden vier Jahre in Ruhe Revue passieren lassen, um sich dann zu einer Kandidatur zu äußern. „Es war mir ernst mit der Reflexion“, sagte er jetzt am Montag. Der Job als Rathaus-Chef sei strapaziöser, als er gedacht habe. Und Dudda bekannte: Er komme sich oft genug vor wie in einem Hamsterrad.
Dudda: „Wir sind vorangekommen, ohne Zweifel“
Nachdem er in sich gegangen und mit seiner Familie gesprochen habe, sei er zu dem Entschluss gekommen, erneut für das Amt des Oberbürgermeisters anzutreten: „Das ist für mich eine Herzensangelegenheit.“ In Herne habe er mit seinem Team und der gesamten Stadtverwaltung in den vergangenen vier Jahren viel bewegen können, begründet er: „Wir sind vorangekommen, ohne Zweifel.“ So kämen nun Investoren verstärkt nach Herne, außerdem rücke die Stadt überregional mehr ins Blickfeld. Nicht zuletzt hätten ihn die Bürger in vielen Gesprächen ermutigt, für eine zweite Amtszeit zu kandidieren.
Trotz der positiven Entwicklung gebe es in Herne aber „noch viel zu tun“. Dudda will an seine ersten Jahre anknüpfen und die Stadt weiter nach vorne bringen, kündigt er an. Zwei große Ziele seien der Abbau der Altschulden und eine Gleichrangigkeit der Lebensverhältnisse. Hierfür setzt der 56-Jährige auf Geld von Bund und Land.
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Zweimal habe er eine erneute Kandidatur zuletzt für sich in Frage gestellt, sagte der SPD-Politiker auf Nachfrage. Einmal, als in diesem Jahr die Hass-Botschaften im Internet gegen ihn und städtische Mitarbeiter auftauchten, ein zweites Mal, als die Bundes-SPD eine neue Spitze suchte. Was Letztere angeht: Ein leichtfertiges Vorgehen seiner Partei bei der Suche nach einer neuen Führung „hätte mir schwer zugesetzt“, so Dudda.
Mindestens drei Gegen-Kandidaten
Vor fünf Jahren wurde der promovierte Jurist Dudda, damals Fraktionschef der SPD im Rat der Stadt, bei der OB-Wahl mit 55,9 Prozent der Wählerstimmen im ersten Wahlgang gewählt. Ob er im September erneut antritt, muss letztlich die SPD-Basis entscheiden. Sie kürt ihren Oberbürgermeister-Kandidaten bei einem Parteitag am 18. März. Fest steht bereits, dass Dudda mehrere Gegen-Kandidaten erhält: Gegen ihn wollen bei der OB-Wahl der 33-jährige Timon Radicke (CDU) und der 34-jährige Pascal Krüger (Grüne) antreten.
Auch die FDP will im März einen eigenen Kandidaten küren, kündigt Parteichef Thomas Bloch gegenüber der WAZ an. Im Blick habe er eine Frau. Mehr verraten will er aber (noch) nicht. Wenn diese nicht zur Verfügung stehen sollte, „würde ich mich nicht drücken“, fügt Bloch an. Die Linke will erst kurz vor den Osterferien entscheiden, ob sie einen OB-Kandidaten ins Rennen schickt, sagt Fraktionsgeschäftsführer Daniel Kleibömer zur WAZ. Vor fünf Jahren trat noch ein breites Parteien-Bündnis gegen Dudda an: Grünen-Fraktionschef Thomas Reinke hatte auch die Unterstützung von Linken, FDP, Piraten und Alternative Liste (AL).