Herne. Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda will im September 2020 wiedergewählt werden. Dazu ein Kommentar von WAZ-Redaktionsleiter Michael Muscheid.

Dass Frank Dudda eine zweite Amtszeit anstrebt, ist keine Überraschung. Er ist ein erfolgreicher Oberbürgermeister, der in den vergangenen vier Jahren viel für die Stadt auf den Weg gebracht, ja bereits erreicht hat. Da macht es Sinn, weiterzumachen. Auf der anderen Seite tat er gut daran, in sich zu gehen. Der Job als Rathaus-Chef, so musste er schmerzlich erfahren, hat auch so manche Schattenseiten. Ein Höhepunkt war sicherlich der Hass, der Dudda und seinen Mitarbeitern in diesem Jahr im Internet entgegenschlug. Dass sich der 56-Jährige davon nicht mundtot machen ließ, sondern sogar noch eine Kampagne „Herne mit Respekt“ auf den Weg brachte, spricht für sich.

Seine Kandidatur hat Dudda nun bekannt gegeben, gewählt ist er deshalb noch lange nicht. Zwar liefert er eine sehr gute Arbeit ab, aber ob diese am Ende für eine zweite Amtszeit reicht, steht noch in den Sternen. Das liegt zum einen an den Gegenkandidaten. So hat etwa die CDU diesmal auf einen Zählkandidaten verzichtet und setzt mit ihrem engagierten Vorsitzenden Timon Radicke gleich mal forsch auf Sieg. Und vor allem ist nicht abzusehen, ob sich die Selbstzerfleischung der SPD im Bund fortsetzt. Taumelt die ehemalige Volkspartei weiter dem Abgrund entgegen, dann dürfte es auch für den erfolgreichen SPD-Mann Dudda schwer werden, im Amt zu bleiben.