Herne. Die erste Bergmanns-Ampel in Herne ist am Montag in Betrieb gegangen. In Röhlinghausen leuchten die Kumpel. Doch der Start war holprig.
Seit Montag leuchtet in Herne die erste Bergmanns-Ampel. An der Kreuzung Edmund-Weber-Straße/Bergmannstraße in Röhlinghausen ging am Morgen die erste von vier Anlagen im Stadtgebiet in Betrieb. Allerdings: Der Start war - passend zur Vorgeschichte - holprig.
Für zehn Uhr war die offzielle Inbetriebnahme angekündigt, doch als einige Vertreter des Bezirks und des SPD-Ortsvereins Röhlinghausen erwartungsvoll an der neuen Ampelanlage standen und auf die Enthüllung warteten, tat sich erstmal - nichts. Ein Mitarbeiter der Stadt und mehrere der ausführenden Fachfirma werkelten an der Ampelanlage und nahmen die Schutzhülle erst auf Bitten von SPD-Ratsfrau Manuela Lukas ab, damit erste Fotos gemacht werden konnten. Kaum zehn Minuten später war die Anlage erstmal wieder abgeschaltet.
Politik und Verwaltung stritten mehrfach im Vorfeld
Der Mitarbeiter der Stadt betonte auf WAZ-Anfrage, dass man die Bergmanns-Ampel nur auf Druck der Politik installiere. Die Bergmanns-Symbole seien eine Abweichung von der Straßenverkehrsordnung, was dazu führen könne, dass die Stadt in die Haftung geraten könne, sollte sich ein Unfall ereignen. Genau diese Bedenken hatten Jürgen Klein Altstedde vom Fachbereich Tiefbau und Verkehr sowie Sabine Marek vom Ratsamt Anfang des Jahres in der Bezirksvertretung Eickel geäußert. Und waren damals schon auf Unverständnis in der Politik gestoßen. Willibald Wiesinger (SPD) hatte damals erklärt, dass selbst NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst grünes Licht für die Bergmanns-Ampeln gegeben habe.
Spendenangebot für eine Anlage
Manuela Lukas erneuerte am Montag ihr Unverständnis über die zögerliche Haltung der Verwaltung. Dass veränderte Symbole die Sicherheit herabsetzen sollen, kann sie nicht nachvollziehen. Sie freue sich, dass in der Bergbaustadt Herne an der Bergmannstraße die erste Bergmannsampel in Betrieb gehe.
Für die Zukunft ist für jeden Bezirk eine Bergmanns-Ampel vorgesehen. Für Herne-Mitte wird der Standort Holsterhauser-/Sodinger-/Bochumer Straße geprüft, in Wanne-Mitte ist eine Bergmanns-Ampel an der Hammerschmidtstraße/Flöz-Hugo-Siedlung geplant. Für Sodingen hatte die Stadt in Abstimmung mit der Polizei die Kreuzung Castroper Straße/Bladenhorster Straße benannt, SPD und CDU haben dagegen die Kreuzung Mont-Cenis-Straße/Kirchstraße/Gerther Straße vorgeschlagen.
Offenbar gibt es auch in der Bürgerschaft Interesse an den Bergmannsampeln. Nach WAZ-Informationen liegt der Stadt ein Angebot vor, eine Anlage zu spenden.