Wanne-Eickel/ Herne. . Duisburg hat sie, Hamm bekommt sie, Eickel hätte sie gerne: Fußgängeramplen mit Bergmannsemblem. Die Stadt Herne hat allerdings Bedenken.

Duisburg hat sie, Hamm bekommt sie und Eickel möchte sie: Fußgängerampeln, die statt des vertrauten Figürchens einen Bergmann mit Laterne zeigen. Doch dazu ist einiges an Bürokratie zu überwinden.

Als „kleine Geste“, um im Alltag die Erinnerung an die lange Geschichte des Bergbaus in Wanne-Eickel und im Ruhrgebiet wach zu halten, sehen SPD und CDU das Aufstellen solcher Fußgängerampeln. Sie schlagen gleich zwei mögliche Standorte vor: an der Bergmannstraße in Röhlinghausen oder vor der Johannes-Kirche in Eickel-Zentrum.

Jürgen Klein Altstedde vom Fachbereich Tiefbau und Verkehr und Sabine Marek vom Ratsamt dämpften die Begeisterung jedoch umgehend. Es gebe zwar einige Städte, die solche Ampeln aufstellten, aber das sei nur im Einzelfall möglich und könne auch nur „auf Anordnung aus dem Oberbürgermeisterbüro“ geschehen, so Klein Altstedde. Knackpunkt sei, dass laut der „Allgemeinen Richtlinien für die Bezirksvertretungen der Stadt Herne“ die Bezirke nicht über Maßnahmen entscheiden könnten, „die der Erfüllung der Verkehrssicherungspflicht“ dienen, so Sabine Marek. Und das sei bei Ampeln der Fall. „Da kommen haftungsrechtliche Aspekte ins Spiel“, erklärte sie. Wenn sich bei einem Unfall jemand auf die andere Ampeldarstellung berufe, könne es Probleme geben.

Willibald Wiesinger (SPD) erklärte, selbst NRW-Verkehrsminister Wüst habe grünes Licht für die Bergmannsampeln gegeben. Und: „Rot und Grün bleiben, oben und unten bleiben, stehen und gehen bleiben. Wir können die Bedenken nicht teilen“, betonte Wiesinger. Maria Reinke von den Grünen hatte ganz andere Probleme: Sie sieht in den Berg einen Rückschritt für die Gleichberechtigung. Die Bezirksvertretung beschloss bei einer Gegenstimme (Reinke), dass die Verwaltung prüfen soll, ob eine Bergmannsampel wie gewünscht aufgestellt werden kann.