Herne. Die Arena der Flottmann-Hallen ist für den Ruhrpottbattle bereit: 40 Tänzer aus aller Welt treten gegeneinander an - das Publikum ist mittendrin.

In den Flottmann-Hallen treffen sich am Samstag, 9. November, die besten Tänzer der urbanen Tanzszene aus aller Welt zum 21. Ruhrpottbattle. Bei der Veranstaltung, die die Jugendförderung Herne in Kooperation mit Pottporus und den Flottmann-Hallen organisiert, treten 40 Tänzer gegeneinander an. Eingebettet ist sie in das Urban Art Festival. Der Vorverkauf für die Karten läuft bereits.

„Ich freue mich vor allem, dass wir dieses Mal neun Frauen dabei haben“, sagt Heike Borgwardt von der Jugendförderung. Die Zahl der teilnehmenden Tänzerinnen steige kontinuierlich. Tänzerinnen gebe es in der Szene zwar viele, aber sie trauen sich oft nicht, an einem solchen Battle teilzunehmen. „Wir versuchen seit Jahren die Frauen zu ermutigen“, sagt Zekai Fenerci von Pottporus. Gerade im Bereich HipHop werde häufig ein etwas negatives Frauenbild transportiert - dies schlage sich in der Tanzszene aber eigentlich nicht nieder. „Mittlerweile trauen sich die Frauen mehr.“

Tänzer aus Amerika, Russland, Schweiz und Frankreich

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Die Tänzer kommen unter anderem aus Deutschland, Amerika, Russland, Frankreich und der Schweiz. Sie treten in vier Kategorien an: Popping, Krump, HipHop und Breakdance. „Beim Popping dominieren roboterartige Bewegungen, die klar definiert sind“, erklärt Zekai Fenerci. Auch Zeitlupen seien dabei. HipHop kenne man aus den klassischen Videoclips, nur dass hier eine Person eine Choreographie tanzt und nicht mehrere. Der Tanzstil ist fließend. Krump sei eine sehr aggressive Tanzform mit kämpferischer Betonung. „Krump ist sehr interessant“, findet Fenerci. „Man kann die Aggression vertanzen und kennt seine Grenzen.“ Krump könne ein Ventil für alle sein, die nicht wissen, wohin mit ihrer Energie.

Freut sich auf neun Frauen beim Ruhrpottbattle: Heike Borgwardt von der Jugendförderung - hier mit Thomas Witt.
Freut sich auf neun Frauen beim Ruhrpottbattle: Heike Borgwardt von der Jugendförderung - hier mit Thomas Witt. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Während bei den eben genannten Kategorien eins gegen eins getanzt wird, treten beim Breakdance bzw. Bboy je zwei gegeneinander an. Die Tänzer wissen im Vorfeld nicht, zu welchem Beat sie performen müssen. DJ Jango P. Nd Jackson, ein HipHopper aus der Szene, wählt die Musik aus. „Das macht für die Tänzer auch den Reiz aus, weil sie improvisieren müssen.“

Ruhrpottbattle ist für die Tänzer wie ein Familientreffen

Wer die beste Show gezeigt hat, entscheidet eine vierköpfige Jury, die ebenfalls mit Größen aus der Szene besetzt ist. „Queen Buckhype“ aus Hamburg ist Weltmeisterin im Krump. „Lil Amok“ ist World Champion 2019 und für die Kategorie Bboy zuständig. „Playboy Stix“ kommt aus den USA und ist Judge (Richter) für Popping und der Schweizer „Stylez’c“ für HipHop. „Playboy Stix wird am Samstag noch einen Workshop geben, der allerdings schon sehr gut gefüllt ist“, sagt Zekai Fenerci.

Hier gibt es Karten

Der 21. Ruhrpottbattle findet am Samstag, 9. November, in den Flottmannhallen statt. Einlass ist ab 18 Uhr, los geht es ab 19 Uhr.

Die Gewinner der jeweiligen Kategorien erhalten ein Preisgeld von 400 Euro bzw. 800 Euro beim Bboy.

Die Tickets kosten im VVK 10 Euro, erhältlich unter www.ruhrpottbattle.com oder bei Stadtmarketing Herne und im Bürgerlokal Wanne-Eickel. An der Abendkasse kosten sie 12 Euro.

Der Ruhrpottbattle ist aus der Jugendarbeit entstanden und hat eine große Nachhaltigkeit gezeigt, sagt Heike Borgwardt. „Für viele Tänzer ist es wie ein Familientreffen“, weiß sie. Wer damals als Teenie angefangen hat, ist heute als Erwachsener dabei, der voll im Leben steht. „Für die meisten ist es immer wieder Gelegenheit, sich zu vergleichen: Wie haben die anderen sich entwickelt, wo stehe ich heute?“ Eine weitere Besonderheit des Ruhrpottbattles sei Zekai Fenerci zufolge, dass die Teilnehmer sich nicht bewerben, sondern gezielt eingeladen werden. „Das hat bei den Tänzern schon einen gewissen Stellenwert.“