herne. . Vom 9. bis 12. November ist ein Programm mit Tanz, Musik und Graffiti zu sehen. „Robozee vs. Sacre“ eröffnet die Reihe. Was sonst noch läuft.

  • Seit 2005 bietet das Pottporus Festival jedes Jahr im November den urbanen Künsten eine Plattform
  • Dazu gehört die Graffiti-Ausstellung Infusion im Alten Wartesaal im Herner Bahnhof
  • Mehrere Tanzaufführungen stellen in Herne und Bochum eine internationale Szene vor

Das Pottporus Festival versteht sich seit 2005 als Plattform für die zeitgenössische urbane Kultur. Tänzer, Choreografen und Street Artists gestalten zusammen vom 9. bis 12. November wieder ein künstlerisches Programm an Spielorten in Herne, Wanne-Eickel und Bochum. Graffiti trifft auf Tanztheater, Ruhrpottbattle auf einen performativen Audiowalk: So weit ist die Spannbreite in diesem Jahr.

Zekai Fenerci hat als künstlerischer Leiter des Festivals den Werdegang vieler junger Talente verfolgt. Teilweise zeigten sie heute eigene Choreografien, kündigte Fenerci an. Gleichzeitig wolle das Festival ein Forum für die junge Generation bleiben. Im Folgenden ein Überblick über die Sparten.

Infusion#9

Im Alten Wartesaal des Herner Bahnhofs ist bereits ab Sonntag, 5. November, Graffitikunst zu sehen. Drei Künstler oder Künstlerkollektive sind vertreten: Niker aus Osnabrück malt grellbunte Figuren auf Nachbildungen von Bahn-Waggon-Fassaden. Angelehnt an das typische Graffiti Sao Paolos haben Berlin Kidz eine eigene Technik entwickelt: Sie seilen sich an Häusern ab. Und Think aus dem Ruhrgebiet vereinfacht Buchstaben ohne die klassische Graffiti-Outline (Vernissage 5. November, 15 bis 21 Uhr, danach do-so, 16 bis 20 Uhr).

Audiowalk

Eine Künstlergruppe aus dem Ruhrgebiet, die Progranauten, hat einen „performativen Audiowalk“ durch Wanne-Eickel entwickelt. Wer gut zu Fuß ist, kann sich anschließen, es geht vom Hauptbahnhof Wanne-Eickel bis nach Eickel, teilweise per Bahn. Über Kopfhörer erfahren die Teilnehmenden, wer sie sind und was sie zu tun haben. „Wanne-Eickel ist eine Stadt mit viel Potenzial“, sagt eine der Künstlerinnen, Ulrike Weidlich. Auch eine ungewöhnliche „Tanz-Stunde“, etwas zu essen und zu trinken erwarte die Gruppe (Donnerstag, 9. November, 15 bis 17 Uhr, 5 Euro; Sonntag ist ausverkauft).

Tanz

Robozee tanzt ein urbanes Solo.  
Robozee tanzt ein urbanes Solo.   © Look

Robozee ist in der HipHop-, Breakin- und Poppin-Szene in Deutschland zu Hause. Seit 2003 arbeitet Christian Zacharas mit Renegade zusammen. Jetzt erzählt er die Ballettmusik „Le Sacre du Printemps“ von Igor Strawinsky als urabanes Solo (Do, 9. November, 19.30 Uhr, Flottmann-Hallen, 10/8 Euro).

Die Bochumer Zeche1 wollen sechs internationale Tänzerinnen und Tänzer mit „In Wahrheit bin ich ein Pferd“ ganz neu bespielen, einem Tanzstück von Nathalie Laquet u.a. nach Ovids „Metamorphosen“ (Produktionsleitung Klaus Dilger) (Freitag, 10. November, Zeche1, Bochum, 10/8 Euro).

Rauf Yasit und James Gregg spielen „Henry & Edward“, ein Stück über die existenzielle Auseinandersetzung von zwei Identitäten in einer Person, basierend auf den Figuren von Dr. Jekyll und Mister Hyde. (Freitag, 10. November, 21 Uhr, Flottmann-Hallen, 10/8 Euro).

Das junge Pottporus-Tanzensemble fragt nach HipHop: Sieben Jugendliche zwischen zwölf und 18 Jahren zeigen ihre Antwort in „My Identity“ am Sonntag, 12. November, 16 Uhr, in den Flottmann-Hallen, 5 Euro.

Das HipHop-Tanzlabor bringt sechs urbane Künstler auf die Bühne. Sie zeigen Miniaturen und Kurzchoreografien (So, 12. November, Zeche 1, Bochum, 8 Euro).

Ruhrpottbattle

Und natürlich darf der legendäre Ruhrpottbattle in den Flottmann-Hallen nicht fehlen, in diesem Jahr das erste Mal mit der Kategorie Krump: Samstag, 11. November, 18 Uhr, 12 Euro Abendkasse, VVK 10 Euro (die WAZ kommt darauf zurück).

Konzert

Der Dorstener Rapper 2Seiten tritt das erste Mal live mit der Band Roxopolis auf. Er ist seit den 90er-Jahren fester Bestandteil der HipHop-Szene im Ruhrgebiet (10. November, 22 Uhr, Flottmann, 5 Euro).