Herne. . Beim 19. Ruhrpott Battle treffen am kommenden Samstag Breakdancer und Hip-Hopper aus der ganzen Welt aufeinander.
Es ist eine Atmosphäre wie im Boxkampf, es tut nur nicht so weh, wenn man in den Ring steigt. Am kommenden Samstag startet wieder das Ruhrpott Battle in den Flottmann-Hallen. Rund 40 Breakdancer und Hip-Hopper werden sich einen tänzerischen Schlagabtausch liefern und nach jeder Nummer von der Jury ein Hop oder Top kassieren. Und nicht nur das. Dem Gewinner in jeder der vier Kategorien wirken 500 Euro.
„Das ist immer eine der größten Veranstaltungen in den Flottmann-Hallen“, weiß Flottmann-Mitarbeiter Thomas Witt. 400 bis 500 Zuschauer werden erwartet, mittlerweile sei das Publikum Generationen übergreifend. „Da bringen alte Breakdancer ihre Kinder mit, die Jüngsten sind sechs Jahre alt“, weiß Heike Borgwardt, Leiterin des Hauses der Jugend. Sie organisiert das Ereignis mit Tänzern aus aller Welt von Anfang an mit, genau gesagt: seit 20 Jahren.
Die Fäden zieht hinter den Kulissen Zekai Fenerci, Geschäftsführer und künstlerischer Leiter von Pottporus. Er war selbst mal Breakdancer und kennt sich in der Szene aus. Es sei eine Art Familientreffen, sagt Heike Borgwardt. Die Szene der Hip-Hop- und Break-Dance-Kultur kommt in Herne zusammen. Einige Künstler seien mittlerweile im professionellen Bereich angesiedelt, verdienten ihr Geld mit Breakdance. Namhafte Stars der internationalen Szene reisen an, um in den Kategorien „Breakdance“, „Hip-Hop“, „Popping“ und „Krumping“ ihr Können zum Besten zu geben.
Von ganz weit kommen die Kandidaten teilweise her, wie Milky Rock aus Russland, der vor zwei Jahren schon dabei war, oder Tiro, der sich von China aus auf den Weg macht. Weitere Tänzer stammen aus Israel, Frankreich, den Niederlanden, Polen und natürlich Deutschland.
15.000 Euro gibt die Stadt für das Spektakel aus, manchen Tänzern wird ein Teil der Auslagen finanziert, damit sich die Anreise nicht zu teuer gestaltet. „Das ist eine Szene, die weitgehend ohne Drogenkonsum auskommt“, erklärt Heike Borgwardt. Das eine oder andere Bierchen werde allerdings am Samstagabend fließen, und sei es im Publikum.
In der Jury sitzen ebenfalls Experten, zum größten Teil Urgesteine aus der Szene. Das Quartett besteht aus Reymon Zacharei, Kid Tight Eyez, Peter Sowinski und Robo Zee. Die Tänzer tanzen mittlerweile ausschließlich einzeln gegeneinander, das ist neu: „Es gibt hier einen Individualisierungsprozess, es wird immer schwieriger, Gruppen für das Ruhrpott Battle zu bekommen“, stellt Heike Borgwardt fest.
Wann genau es losgeht, fällt den Organisatoren schwer zu sagen. „Das ist jedes Jahr ein Abenteuer, beim letzten Mal waren noch gar nicht alle Künstler da, als wir mit dem Programm starteten“, sagt Heike Borgwardt. Einlass, das steht jedenfalls fest, ist um 18 Uhr.