Herne. Tanz, Graffiti, Ruhrpottbattle und 3-D-Film: Das Urban Art Festival hat es in sich. Vom 7. bis 10. November zeigt Pottporus eine lebendige Szene.

Das „Pottporus Festival“ hat ausgedient, es lebe das „Urban Art Festival“. Mit neuem Titel beginnt am Donnerstag, 7. November, das Festival der Urbanen Künste. Tanz, Film, Ruhrpottbattle und Ausstellung versprechen auch in diesem Jahr vier Tage lang spannende Einblicke in die Szene. Veranstalter ist nach wie vor der Verein Pottporus, unterstützt von Stadt Herne und NRW-Kulturministerium.

Solo-Stück thematisiert Rolle der muslimischen Frau

Das Urban Art Festival in Herne präsentiert Farah Deen aus Salzburg.
Das Urban Art Festival in Herne präsentiert Farah Deen aus Salzburg. © Shananeira

Ein Solo-Stück eröffnet am Donnerstag das Festival in den Flottmann-Hallen. In „the Sky above, the Mud below“ setzt sich die Tänzerin Farah Deen aus dem Salzburger Tanzkollektiv Hungry Sharks mit ihrer Rolle als muslimische Frau auf der Bühne auseinander. Sie selbst hat eine österreichische Mutter und eine Vater aus Sri Lanka - autobiografische Erfahrungen, die sie in dem Tanzsolo nutzt. Für Zekai Fenerci, den künstlerischen Leiter von Pottporus, Signal und Ermutigung, gerade auch für die islamischen Mädchen im Publikum (7. November, 19 Uhr, 10/8 Euro).

In das geschlossene Hallenbad in Wanne-Süd können Interessierte am Freitag, 8. November, und Samstag, 9. November, virtuell eintauchen. Das Bochumer Kollektiv Impulskontrolle hat in dem leerstehenden Bad, auf das der Verein Pottporus bekanntlich ein Auge geworfen hat, einen 3-D-Film gedreht. Unter der Choreografie von Malou Airado erforscht das Tanzkollektiv Renegade die Möglichkeiten des Ortes. Aus Sicherheitsgründen darf der Film nicht im alten Hallenbad selbst gezeigt werden. Er ist zu sehen am Buschmannshof an beiden Tagen von 11 bis 13 Uhr auf dem Monitor oder mit VR-Brillen. Für Zekai Fenerci auch ein erneuter Versuch, das Hallenbad als Ort für die urbane Kunst ins Gespräch zu bringen.

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Jugendliche Tänzer setzen sich mit Klima auseinander

Breakdancer beim Battle im vergangenen Jahr:
Breakdancer beim Battle im vergangenen Jahr: "Sidney", links, und "Dimension". © Funke Foto Services GmbH | Rainer Raffalski

Klimawandel ist das Thema, das Renegade-Tänzer Janis Heldmann und und die Tänzerin Nella Turkki mit Jugendlichen aus Wanne-Eickel tänzerisch bearbeiten. Die Elf- bis 18-Jährigen haben ihre Beziehung zur Umwelt erforscht und dafür neue Bewegungsformen gefunden. Das Tanztheaterstück #LUFT verbindet „Tanz, Performance und Musik, starke Worte und federleichte Poesie“, heißt es im Programm (8. November, 18.30 Uhr, Flottmann-Hallen, Eintritt frei). Fünf Kurzchoreografien folgen beim „Urban Dance Labor“ um 20 Uhr am selben Donnerstag. Internationale Tänzer und Choreografen zeigen aktuelle Arbeiten (8 Euro).

Beim Herner Ruhrpottbattle trifft sich dann am Samstag ab 19 Uhr wieder die Crème de la Crème der internationalen urbanen Tanzszene in den Flottmann-Hallen (10 Euro, Abendkasse 12 Euro). Angekündigt sind spektakuläre Battles in den Kategorien Popping, Hip Hop, Krump und B-Boying. Die Teilnehmenden kommen aus Deutschland, Frankreich, England, Norwegen, der Schweiz und der Ukraine, den Niederlanden und den USA: Einer der Judges, Playboy Stix, gibt vor dem Battle einen kostenlosen Popping-Workshop (15 bis 17 Uhr, Anmeldung unter info@pottporus.de).

Infusion im Alten Wartesaal

Die Ausstellung #Infusion im alten Wartesaal im Herner Bahnhof geht in die zehnte Runde. Eröffnung ist am Sonntag, 10. November, 14 bis 20 Uhr.

Zehn Graffiticrews und Einzelkünstler aus zehn Städten schaffen vor Ort je ein großes Werk. Die Leinwände werden zur Finissage am Samstag 30. November, 16 Uhr versteigert.

Mit „Grenzgebiet“ wird ein Film über drei Sprayer gezeigt: Er läuft am Donnerstag, 21. November,18.30 Uhr, in der VHS im Herner Kulturzentrum.