Herne. Beim Treffen der Oldieschrauber in Herne plauderten Autobesitzer über Trends und Umbaupläne. Dabei waren am Sonntag rund 300 Fahrzeuge.

Einmal im Jahr treffen sich die Fans von Oldtimern auf dem Gelände der „Oldieschrauber“ am Großmarkt in Herne, um sich auszutauschen. Wer hat was an seinem Oldtimer gemacht? Darüber und über aktuelle Trends wird gesprochen.

Organisatoren sind Andreas Stahl und Heiko von der Schlippen. Stahl macht unter der Marke „Oldie-Schrauber“ alte Schätzchen wieder flott und bringt sie auf Hochglanz. Das Treffen am Sonntag verbanden sie mit der Präsentation einer neuen Geschäftsidee. Gemeinsam vermittelt das Duo unter dem Namen Best Movie Cars Autos an Film und Fernsehen. „Wir vermitteln auch Komparsen und Stuntmen an Produktionsfirmen“, meint von der Schlippen. Für den Dreh einer Udo Lindenberg-Dokumentation sind bereits Fahrzeuge gebucht worden. „Andreas hat Kontakte in die Autobranche und ich Produktionsfirmen“, erzählt Stuntman von der Schlippen weiter.

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Was beim Treffen deutlich wurde. Auch Oldtimerfreunde nutzen die Digitalisierung. So sei die Herstellung von seltenen Fahrzeug-Teilen, wie etwa Schrauben, aus dem 3D-Drucker bei den Oldieschraubern durchaus eine Option. „Allerdings würde ich nicht jedes Teil aus dem Drucker produzieren lassen“, meint Stahl. Für den Innenraum sei das möglich, aber Motorteile sollten nicht aus dem Drucker kommen. „Alte Fahrzeuge haben Charme und sind kein Einheitsbrei“, meint Stahl. Diesen Charme müsse man erhalten.

H-Kennzeichen für Autos ab 30 Jahre

Auch wenn sich am Sonntag offiziell Freunde von Old-und Youngtimer trafen: Für Stahl gibt es eigentlich keine Unterschiede. „Das H-Kennzeichen bekommen Auto ab 30 Jahre. Nur die Versicherung unterscheidet zwischen Old-und Youngtimern“, erklärt Stahl den Begriff „Oldtimer“. Dabei müssen 80 Prozent des Autos im Originalzustand sein. So kriegt nicht jedes umgebaute Auto das H-Kennzeichen.

Heckansicht des Chevrolet Bel Air aus dem Baujahr 1952.
Heckansicht des Chevrolet Bel Air aus dem Baujahr 1952. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Doch der Chevrolet Bel Air aus dem Jahr 1952 von Andreas Engel hat das Kennzeichen bekommen. „Das Auto war früher braun mit einem weißen Dach“, meint Engel. Inzwischen erstrahlt das 67 Jahre alte Fahrzeug in Candy Orange - einem Orange in Metallic-Optik. Die Leidenschaft zu Amischlitten habe sich bei dem Essener schon früh entwickelt. „Meine Eltern kannten den Zahlmeister der Ray Barracks Kaserne. Die Soldaten sind diese Autos dort gefahren“, erklärt der 1959 geborene Engel.

Es gibt immer etwas zu basteln

„An dem Auto habe ich immer etwas zu basteln“, erklärt der gelernte Kfz-Mechaniker. Es falle ihm immer etwas ein, was neu zukommen oder entfernt werden könne.

Youngtimer sind jünger als 30 Jahre

Im Gegensatz zu Oldtimern, bei denen das Fahrzeugalter über 30 Jahre liegen muss - und damit eine sogenannte H-Zulassung möglich ist, gibt es für Youngtimer keine genaue Altersdefinition.

In der Ausnahmeverordnung für Zulassungen ist ein Alter von 20 bis 30 Jahren angegeben. Aber auch schon jüngere Autos können Youngtimer sein.

Auch Werner Dalluhn hat immer etwas an seinem 3er BMW von 1999 zu tun. „Das Auto hatte einen Unfallschaden und sollte verschrottet werden.“ Er hat das Auto vor vier Jahren gerettet und seitdem aufgebaut. Inzwischen ist das Cabriolet in Blau mit Liebe zum Detail auf die M3-Serie umgebaut worden. Das Fahrwerk ist nun ein Gewindefahrwerk, die Sitze sind in hellem Leder neu bezogen worden. „Mit dem TÜV habe ich keine Probleme. Alles ist eingetragen“, sagt Werner über das Auto. Ersatzteile aus dem 3D-Drucker seien für Werner keine Option. „Nur als Skelett auf dem Beifahrersitz“, grinst er. Da mache eines mehr oder weniger im Auto keinen Unterschied.