Herne. In der öffentlichen Wahrnehmung ist die Drogerie Meinken ein kleiner lokaler Betrieb. Doch er ist längst jenseits der Stadtgrenzen aktiv.

Es war eine Ankündigung, die aufhorchen ließ: Nach der Rückkehr aus Hernes Partnerstadt Luzhou zählte Oberbürgermeister Frank Dudda unter den greifbaren Ergebnissen auf, dass die Kornbrennerei Eicker & Callen/Drogerie Meinken an Chinas größter Spirituosenmesse teilnehmen dürfe. Das wirft ein weiteres Licht auf die vielfältigen Aktivitäten des Unternehmens.

Wer in der Drogerie Meinken in erster Linie einen kleinen lokalen Betrieb sieht, der mit seinen Produkten in Herner Geschäften vertreten ist und während der Cranger Kirmes großen Zulauf im und vor dem Ladenlokal an der Hauptstraße hat, kennt nicht das ganze Bild. „Unsere Aktivitäten außerhalb von Herne sind größer“, erzählt Inhaber Peter Meinken im Gespräch mit der WAZ-Redaktion. Mehr als die Hälfte des Geschäfts bewege sich außerhalb der Stadtgrenzen.

Cranger Leckerchen ist in Westerland bekannt

Unter anderem sei die Drogerie mit ihren Schnäpsen und Likören in den Urlaubsorten an der deutschen Nord- und Ostseeküste sehr gut vertreten. Das Cranger Leckerchen sei in Westerland durchaus bekannt. Und durch den Onlineshop verkaufe das Wanner Unternehmen in die ganze Republik. „Die Produktion am Heitkampsfeld sei voll ausgelastet, so Meinken. Er hatte 2014 die Brennerei Eicker & Callen von Thomas Callen übernommen.

Brennermeister Thomas Callen (l.) steht Peter Meinken nach wie vor mit Rat und Tat zur Seite.
Brennermeister Thomas Callen (l.) steht Peter Meinken nach wie vor mit Rat und Tat zur Seite. © WAZ FotoPool | Rainer Raffalski

Dort werden Spirituosen für verschiedene Kunden hergestellt und auf Wunsch auch entwickelt. Der Brennermeister Thomas Callen steht noch immer mit Rat und Tat zur Seite. Darunter sind zwei Gin-Sorten für das Bochumer Restaurant Franz Ferdinand/Grüner Gaul. In Kooperation mit den „Brennfreunden“ aus Düsseldorf entstand eine weitere Gin-Sorte. Beim Trend-Getränk Gin ist Meinken ein besonderer Auftrag ins Haus geflattert. Das „House of Ruhr“ in Newcastle - das ebenfalls eine ehemalige Bergbauregion ist - vertreibt deutsche Spirituosen. Und hat die Wanner Firma um einen Gin gebeten. Das hat schon etwas von Eulen nach Athen tragen: Im Heimatland des Gins lässt man einen Gin aus Wanne-Eickel kreieren. Wobei Meinken zu bedenken gibt, dass Wacholder-Schnaps in Deutschland auch bekannt sei, aber eher nicht als Mix-Getränks konsumiert werde, sondern als „Kurzer“.

Wodka gewann bei Spirituosen-Messe in Hongkong eine Goldmedaille

Die Menge, die bislang auf die Insel geliefert worden sei, halte sich noch in sehr überschaubaren Mengen, die Unsicherheiten des möglichen Brexits zeigten ihre Wirkung.

Mit Bio-Bier in ein neues Segment

Vor wenigen Wochen ist Peter Meinken in ein neues Segment vorgestoßen. Mit dem Eisenbahner-Bier.

In diesem Fall hat er die Entwicklung allerdings in andere, fremde Hände gegeben. Eine befreundete Brauerei in Süddeutschland hat ein Biobier ganz nach Peter Meinkens Vorstellungen kreiert.

Zu den eigenen Entwicklungen zählt neben Rumsorten auch der Uko Wodka. Dass „Made in Wanne-Eickel“ offenbar für Qualität bürgt, offenbart die Tatsache, dass Uko bei einer Spirituosen-Messe in Hongkong eine Goldmedaille gewonnen hat.

Das führt zurück nach China. Herne soll in der Partnerstadt Luzhou einen Showroom erhalten. Ist er realisiert, sollen auch die Produkte der Drogerie Meinken zu sehen sein.