Herne. D. Bei einem Spirituosenseminar in der Alten Drogerie Meinken probieren sich die Teilnehmer durch hochprozentige Geschmacksrichtungen.

ie Alte Drogerie Meinken hat in Wanne-Eickel bereits seit Jahrzehnten Bestand. Auf entsprechend viele Jahre Cranger Kirmes kann der Familienbetrieb zurückblicken. Für den Gründersohn Peter Meinken scheint es da beinahe als eine Selbstverständlichkeit, Jahr für Jahr neue Kirmestropfen auf den Markt und unter die Leute zu bringen. Einige der Kreationen konnten nun Interessierte bei einem Spirituosenseminar probieren.

In Crange wird längstnicht mehr gebrannt

Insgesamt 123 verschiedene Liköre hat Meinken im Angebot, darunter „Krummer Hund“ (Sanddorn-Grapefruit), „Püttmann“ (Lakritz-ähnlich) und der „Haldengeist aus dem Ruhrgebiet“ (Kräuter). Allesamt kamen sie gut bei Freunden des so starken wie süffigen Alkohols an. „Puh, der brennt – aber wenn er erstmal unten ist, geht’s“, beschrieb Jessica Kerzel lachend den „Cranger Kirmestropfen“, eine Komposition aus 14 verschiedenen Kräutern.

„Von 1924 bis 1982 war unsere Wachholderblase hier in Betrieb“, erklärte Peter Meinken den Männern und Frauen mit Blick auf das kupferne Gerät in einer Ecke des Verkostungsraumes. Mittlerweile lasse das Familienunternehmen in einer großen Brennerei nahe der holländischen Grenze produzieren. „Im September bekommen wir den ersten eigenen Gin seit 35 Jahren“, kündigte Meinken an. Zwischen den einzelnen Schnapsproben und Fleischbrötchen-Snacks referierte er über die Geschichte Wanne-Eickels und der Alten Drogerie seiner Vorfahren. „Das Seminar ist der Knaller“, war Oliver Kerzel begeistert: „Ich stehe total auf historische Sachen“, sagte er und lachte: „Der Schnaps dazu ist das i-Tüpfelchen.“