Herne. Im Innovationszentrum sind seit wenigen Tagen Fotos von Herner Gründern zu sehen. Sie sollen zeigen, was WFG und Startercenter leisten.
Wie könnte eine Vernissage über Gründer besser eingeleitet werden, als mit musikalischen Stücken von einem, der selber Gründer ist? Edy Edwards ist nur einer von zahlreichen Start-ups, die den Weg zur Eröffnung der Foto-Galerie im Innovationszentrum Herne gefunden haben. Das Startercenter der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) Herne möchte mit dieser Ausstellung zeigen, wie lebendig und vielfältig die Herner Gründungslandschaft ist.
Von Webdesign über Gartengestaltung, Sanitär- und Heizungsbau, Wolle, Coaching bis hin zu Kultur, Musik, Steuerberatung und Chocolaterie gibt es eine große Bandbreite an Berufen und Berufssparten, in denen Menschen in Herne in den vergangenen Jahren gegründet haben. Die frühesten Gründer, die die Ausstellung zeigt, feiern dieses Jahr schon Zehnjähriges. Die Bilder zeigen den Gründer oder die Gründerin im Porträt, dazu erfahren Besucher das Gründungsdatum, die Berufssparte und finden zusätzlich eine Visitenkarte mit dem Kontakt.
„In den letzten fünf Jahren hatten wir die volle Bandbreite an Gründern“, sagt Holger Stoye, Geschäftsführer der WFG. Mit den Ich-AGs, die eine Zeit lang viele Gründungen hervorgebracht haben, verbinde man heute eher das Scheitern. „Die Situation hat sich geändert. Vom Handwerker über den Akademiker bis hin zum Ungelernten hat jeder die Chance, sich selbstständig zu machen.“ Um sichtbar zu machen, was die WFG und vor allem das Startercenter leiste, hatte Holger Stoye die Idee, eine solche Ausstellung zusammenzustellen.
„Alle, die zu uns kommen, egal ob zur Beratung oder zu Seminaren, sehen nun, wie viele Menschen in Herne schon mutig waren und den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt haben.“ Die bisherigen Reaktionen auf die rund 55 ausgestellten Porträts seien durchweg positiv. So warten Besucher lieber vor den Porträts als auf Stühlen vor den Räumen. „Wir bekommen viel Besuch von Kollegen aus der Verwaltung“, erklärt Stoye. Denen sei häufig nicht klar, wie hartnäckig schön und dauerhaft das Thema Gründung ist. Die Ausstellung schaffe einen Bezug zum Unternehmertum. „In Herne ist es immer noch so, dass alle drei Mal hingucken und erstmal fragen, ,Ob das was wird?‘, wenn sich jemand selbstständig macht.“
Beratung in verschiedenen Stadien
Das Startercenter NRW Mittleres Ruhrgebiet Herne, Westring 303, berät Gründer auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit.
Es bietet Infoveranstaltungen sowie Beratungen in den verschiedenen Stadien der Gründung von der Erst- über die Intensiv- und Förder- bis zur Folgeberatung.
Kontakt: HER 925 113, Mail startercenter@wfg-herne.de, Infos unter www.wfg-herne.de
Annette Wittram: Ich würde die Beratung für Gründer immer weiterempfehlen
Neben der Begrüßung gab es für die Gäste ein kleines Programm. Einige Gründer – wie Edy Edwards, der nach zwei Stücken zu einem Konzert in den Flottmannhallen entfleuchte – stellten ihre Arbeit vor. So auch Michael Schrick, der mit den Anwesenden unter viel Gelächter die Gehirn-Entfaltung übt, mit der die grauen Zellen auf Trab gehalten werden sollen. Annette Wittram hat bereits 2012 gegründet. Sie macht Personalvermittlung, -beratung und Coaching und ist nach wie vor von der WFG begeistert: „Ich würde die Beratung für Gründer immer weiter empfehlen. Ich gehe bis heute zu Seminaren.“ Die Idee mit der Ausstellung findet sie interessant. „Ich war erst ein bisschen abwartend, aber ich finde total gut, wie es geworden ist.“ Es sei eine gute Gelegenheit, sich zu vernetzen, findet die Wanne-Eickelerin.
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Auch Holger Totzke findet die Ausstellung gut und beteiligt sich gerne am „Zwangsnetzwerken“, das aber eher spaßig und locker zugeht. Der IT-Softwareentwickler hat sich im März selbstständig gemacht. „Da ich schon seit 2003 nebenberuflich ein Gewerbe hatte, wusste ich schon sehr genau, was zu tun ist.“ Aber die Existenzgründerkurse der WFG habe er trotzdem gerne in Anspruch genommen.