Herne. Für den Cranger Weihnachtszauber will die Stadt einen Sperrbezirk einrichten. Einfahren und parken dürfen dort nur Anwohner. Das ist geplant.
Die Stadt Herne will während des Cranger Weihnachtszaubers mehr Straßen für auswärtige Besucher sperren als im vergangenen Jahr. Grund seien Beschwerden von Anwohnern des Kirmesplatzes, die während der mehrwöchigen Veranstaltung mit zugeparkten Straßen leben mussten. „Wir machen eine Art Sperrbezirk“, sagt Eduard Belker, Abteilungsleiter im städtischen Fachbereich Öffentliche Ordnung. Einfahren dürften nur Anwohner.
Der Cranger Weihnachtszauber, die „Winterwunderwelt“ auf einer Teilfläche des Cranger Kirmesplatzes, steigt in diesem Jahr vom 21. November bis 30. Dezember. Der Veranstalter erwartet 200.000 Menschen von Nah und Fern – mehr als bei der Premiere im vergangenen Jahr. Da waren die Straßen im Umkreis bereits oft voll, es gab zahlreiche Staus. Ein Problem: Viele Besucher nutzten nicht die 2000 Parkplätze, die der Veranstalter auf drei Flächen auf dem Kirmesgelände und an der Monza-Bahn zur Verfügung gestellt hatte. Kostenpunkt: 5 Euro. Sie suchten sich lieber kostenlose Parkplätze an den Straßen im Umkreis. Folge: Anwohner fanden vor ihrer Haustür keine Stellplätze.
Bis zu sieben Straßen sollen dicht gemacht werden
Das soll sich ändern. Nach WAZ-Informationen will die Verwaltung diesmal bis zu sieben Straßen dicht machen. Sie sollen „Durchfahrt verboten“-Schilder erhalten, mit der Ergänzung „Anlieger frei“. Diese Zahl will Eduard Belker (noch) nicht bestätigen: „Unser Konzept ist noch nicht fertig“, sagt er zur WAZ. So gut wie sicher sei aber, dass Fred-Endkrikat-, Friedrich-Brockhoff- und die Hauptstraße in Höhe des Sportplatzes von SV Wanne 11 gesperrt würden. Weitere Straßen sollen hinzu kommen. Auf diese Weise, so Belker, will die Stadt die Anwohner schützen. Der Parkdruck sei bei der Premiere des Weihnachtszaubers in ihren Vierteln sehr groß gewesen.
Im Gegensatz zur Cranger Kirmes, bei der ebenfalls Straßen gesperrt werden, werde es aber keine Mitarbeiter geben, die an Schlagbäumen stehen. Das sei nicht möglich, weil der Weihnachtszauber eine private Veranstaltung sei. Aber: Die Verkehrsüberwachung der Stadt werde durch die eingerichteten Anliegerstraßen gehen und Knöllchen an Auswärtige verteilen, kündigt er an. Nach Angaben von Dominik Hertrich, Sprecher der Cranger Weihnachtszaubers, bleiben zudem die Straßen Alt Crange und An der Cranger Kirche auf beziehungsweise am Kirmesplatz Anwohnern vorbehalten. Sie könnten über eine eigene Spur und durch eine Kontrollstelle mit ihren Fahrzeugen zu ihren Häusern.
Shuttle-Service zum Parkplatz an der Monza-Bahn
Der Veranstalter will das Parken auf seinen drei Stellflächen auf dem Cranger Kirmesplatz und an der Monza-Bahn sowie den Verkehrsfluss im Umkreis des Cranger Kirmesplatz verbessern.
Ein Parkleitsystem mit Schildern an den Straßen werde eingerichtet, kündigt Sprecher Dominik Hertrich an. Außerdem wolle der Veranstalter in diesem Jahr die eigenen Parkplätze selbst bewirtschaften. Er verspreche sich davon eine bessere Organisation, so Hertrich.
Damit auch der Parkplatz an der Monza-Bahn mehr genutzt wird, soll ein Shuttle-Service zum Kirmesplatz eingerichtet werden. Zu den Kosten dafür könne er noch nichts sagen, so der Sprecher. Die Nutzung der Parkplätze soll voraussichtlich wieder fünf Euro kosten.
Stadt: Generelle Anwohnerparkregelung nicht möglich
Nicht möglich sei es, während des Weihnachtszaubers im gesamten Umfeld generell eine Anwohnerparkregelung einzurichten, etwa auch auf der Dorstener Straße, sagt der städtische Mitarbeiter Belker. Danach hatten die Piraten in der Bezirksvertretung Wanne gefragt. Die Dorstener Straße sei wie andere Straßen auch ein „öffentlicher Verkehrsraum“, in dem jeder Verkehrsteilnehmer sein Fahrzeug abstellen dürfe, so Belker am Dienstag in der Bezirksvertretung.
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Die Einrichtung von Bewohnerparkvorrechten im öffentlichen Verkehrsraum bedürfe einer umfangreichen gutachterlichen Prüfung und sei nur dort zulässig, wo mangels privater Stellflächen und auf Grund eines erheblichen allgemeinen Parkdrucks die Bewohner keine ausreichende Möglichkeit hätten, einen Stellplatz zu finden – und das regelmäßig. Das sei an dieser Stelle nicht gegeben.
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