Herne. „Besorgte Bürger“ wollen weiter durch Herne laufen. Für den gesamten September haben sie wöchentliche „Spaziergänge“ angemeldet.
Die so genannten „besorgten Bürger“ wollen sich auch in den kommenden Wochen regelmäßig in Herne treffen und gemeinsam durch die Stadt laufen. Das sorgt für „Gegen-Protest“: Auch die Kundgebungen gegen die „Spaziergänger“ sollen fortgesetzt werden.
Seit fünf Wochen laufen die „besorgten Bürger“ einmal wöchentlich durch Herne-Mitte. Sie rufen dabei keine Parolen und tragen keine Plakate. Mit ihrem Spaziergang wollten sie ihre Kritik unter anderem an der Flüchtlingspolitik der Bundesregierung und einer mangelnden Sicherheit im Land nach außen tragen, heißt es. Unter den Teilnehmern der Rundgänge waren in den vergangenen Wochen nach Angaben eines Polizeisprechers auch zahlreiche Menschen aus dem „rechten Spektrum“, darunter Neonazi-Größen aus Dortmund, Hooligans aus Herne und anderen Städten sowie „Steeler Jungs“. Ein Teilnehmer trug etwa ein T-Shirt mit der Aufschrift „HKNKRZ“, einer zeigte den Hitlergruß.
Treffpunkt war der Netto-Markt
Laut Polizei haben die Organisatoren der „besorgten Bürger“ zunächst für den gesamten September jeweils dienstags von 18 bis 20 Uhr „Spaziergänge“ in Herne-Mitte angemeldet. Zuletzt liefen sie vom Netto-Markt an der Von-der-Heydt-Straße zum Bahnhof. Am Dienstag wollen sie einen anderen Weg nehmen, teilte ein Polizeisprecher am Nachmittag mit. Mit Verweis auf den Datenschutz wollte er keine genaueren Angaben machen.
Zeitgleich sind zwei „Gegen-Proteste“ für die nächsten Wochen geplant: ab 18 Uhr Kundgebungen auf dem Robert-Brauner-Platz vom Bündnis Herne, einer Initiative aus Parteien, Organisationen und Gewerkschaften, sowie ab 17.30 Uhr ökumenische Open-Air-Friedensgottesdienste vor der Kreuzkirche auf dem Europaplatz. Nach dem Gottesdienst wollen sich die Teilnehmer den Menschen auf dem Robert-Brauner-Platz anschließen, sagt Melanie Jansen, Pfarrerin der Kreuzkirchengemeinde. Sie ruft zur Teilnahme am Gegen-Protest auf: „Lassen Sie uns wieder gemeinsam ein Zeichen gegen Hass und Fremdenfeindlichkeit in unserer Stadt setzten.“
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