Herne. „Besorgte Bürger“ wollen nun regelmäßig dienstags durch Herne-Mitte laufen. Das sagen die Fraktionschefs von SPD und CDU zu den Märschen.

Die Märsche von „besorgten Bürgern“ durch Herne haben in der Politik Sorgen ausgelöst. SPD und CDU wollen nun prüfen, wie sie auf die „Spaziergänge“ reagieren. Der nächste Marsch ist für Dienstag angekündigt worden.

Sorgt sich: Udo Sobieski, Fraktionsvorsitzender der SPD.
Sorgt sich: Udo Sobieski, Fraktionsvorsitzender der SPD. © Funke Foto Services GmbH | Rainer Raffalski

Zwei Märsche hat es in den beiden vergangenen Wochen bislang gegeben, jeweils am Dienstag. Zuletzt trafen sich 60 Menschen um 18 Uhr an der Kreuzkirche, gingen durch die Fußgängerzone zum Bahnhof und zurück. Zur WAZ sagten sie, dass sie als „besorgte Bürger“ mit der Entwicklung im Land nicht einverstanden seien. Sie wollten Bürger wachrütteln.

Demokratisches Spektrum gefragt

SPD-Fraktionschef Udo Sobieski zeigt sich besorgt. Von der Polizei müsse geprüft werden, ob auch rechte Gruppen mitmischten: „Es darf nicht sein, dass bestimmte Leute Proteste für ihre Ideologie nutzen“, sagte er zur WAZ. Er sieht „das gesamte demokratische Spektrum“ gefragt, sich rechtem Gedankengut entgegen zu stellen.

Ähnlich äußert sich die CDU-Fraktionsvorsitzende Bettina Szelag. „Ich finde den Marsch beängstigend“, sagt sie zur WAZ. Teilnehmer des Zuges, kritisiert sie, würden sich nach ihren Darstellungen an dem Marsch beteiligen, weil sie sich um die Entwicklung im Land sorgten. Gleichzeitig, so Szelag, versetzten sie die Menschen mit ihrem Marsch selbst in Sorge. „Das ist widersprüchlich“, so die CDU-Fraktionschefin.