Herne. Die „Besorgten Bürger“ dürfen nicht durch die Herner Innenstadt laufen. Die Entwicklung der Ereignisse lesen Sie in unserer Chronik.
Nach ausführlicher Beratung hat die Polizei den „besorgten Bürgern“ verboten, durch die Herner Innenstadt zu laufen. In der Gruppe befand sich auch eine Nazi-Größe. Am Robert-Brauner-Platz trafen sich viele Menschen zu einer Gegendemo. Das Wichtigste noch einmal in unserer Chronik zum Nachlesen.
Das wichtigste in Kürze:
- Die „besorgten Bürger“ sammelten sich um 18 Uhr an der Kreuzkirche in Herne. Sie kritisieren die Einwanderung von Flüchtlingen.
- Ihnen gegenüber stellte sich ein Bündnis aus Parteien, Gewerkschaften, dem Kulturell-Alternativen Zentrum und der evangelischen Kirche entgegen. Sie wollen gegen rechte Bürgerwehren demonstrieren.
- Die Polizei überwacht das Aufeinandertreffen der beiden Gruppierungen.
Hier geht es zur Chronik der Ereignisse
19 Uhr: Die Gegendemonstranten laufen in Richtung Kreuzkirche. Dort riegelt aber eine Polizeikette ab.
18.55 Uhr: Die Gruppe an der Kreuzkirche löst sich friedlich auf.
18.53 Uhr: Die Polizei beendet die Veranstaltung offiziell. Sie fordert die „besorgten Bürger“ auf, die Veranstaltung in Sechser-Gruppen in Richtung Bochumer Straße zu verlassen.
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18.51 Uhr: Am Robert-Brauner-Platz erklärt Organisator Liedtke, wenn nötig, werde man wiederkommen. Man dürfe die Innenstadt nicht den Rechten überlassen.
18.50 Uhr: Auch die Veranstaltung der „besorgten Bürger“ löst sich langsam auf.
18.49 Uhr: Jacob Liedtke, Organisator der Gegendemonstration, spricht auf dem Robert-Brauner-Platz zu den Teilnehmern und erklärt die Kundgebung für beendet. „Wir freuen uns wahnsinnig, dass so viele da sind“, sagt das Mitglied des Grünen-Kreisvorstands.
18.44 Uhr: Etwa 70 Gegendemonstranten sind nun zur Kreuzkirche gekommen.
18.40 Uhr: Die Polizei verbietet den „besorgten Bürgern“, durch die Innenstadt zu laufen. Die Gründe: Die „besorgten Bürger“ haben ihre Veranstaltung nicht angemeldet. Sie würden am Robert-Brauner-Platz auf Gegendemonstranten treffen. „Das können wir polizeilich nicht bewerkstelligen“, sagt Polizeisprecher Frank Lemanis.
18.33 Uhr: 110 Leute sind laut Polizei auf dem Europaplatz.
18.27 Uhr: Die „besorgten Bürger“ sind noch immer nicht unterwegs. Eigentlich wollten sie um 18 Uhr starten. Der Robert-Brauner-Platz ist inzwischen prall gefüllt. Stellt sich die Frage: Wie wollen die „Spaziergänger“ hier durch?
18.25 Uhr: Die Polizei bewertet die Gruppe der „besorgten Bürger“ als Versammlung. Ob sie wie geplant durch die Innenstadt laufen dürfen, ist unklar.
18.20 Uhr: Ex-Gewerkschaftschef Plickert sagt, dass auch aus der linken Szene eine Gruppe nach Herne gereist sei. „Ich hoffe, dass es friedlich bleibt.“
18.17 Uhr: Auch CDU-Fraktionschefin Bettina Szelag ist auf dem Robert-Brauner-Platz. Sie freut sich, dass auch die bürgerliche Mitte bei der Gegendemonstration „gut präsentiert“ sei.
18.15 Uhr: Die Gruppe der „besorgten Bürger“ ist noch nicht losgelaufen. Es laufen weiter Gespräche mit der Polizei. Die schätzt nun ein, ob es sich bei der Veranstaltung vielleicht doch um eine Demonstration handelt. Dann könnte sie etwa einen anderen Routenverlauf vorschlagen.
18.14 Uhr: „Von den `besorgten Bürgern´ sind nach meiner Einschätzung 70 Prozent dem rechten Spektrum zuzurechnen“, sagt Arnold Plickert, ehemaliger Chef der NRW-Polizeigewerkschaft.
18.03 Uhr: Scheinbar sind viele „besorgte Bürger aus umliegenden Städten angereist.
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18.01 Uhr: Auch Nazi-Größe SS-Siggi aus Dortmund ist vor Ort
17.59 Uhr: Eine große Menge besorgter Bürger ist gerade angereist.
17.57 Uhr: „Auf Herne kann man stolz sein“, sagt die stellvertretende SPD-Fraktionschefin Manuela Lukas ob der großen Beteiligung bei der Gegendemonstration. SPD-Fraktionschef Udo Sobieski ergänzt: „Die demokratischen Strukturen funktionieren.“
17.55 Uhr: Es gibt ein breites Medieninteresse an dem Spaziergang.
17.53 Uhr: Es dürften mehrere Hundert Menschen auf den Robert-Brauner-Platz gekommen sein
17.52 Uhr: Auch der DGB und die Einzelgewerkschaften haben zu der Gegendemonstration aufgerufen. „Wir sind besorgt“, sagt Eric Lobach, DGB-Stadtverbandsvorsitzender. Er befürchtet, dass die Spaziergänge „die Anfänge einer rechten Bürgerwehr sind.“
17.50 Uhr: Neue Erkenntnisse zu den „besorgten Bürgern“ gebe es derzeit nicht. „Wir versuchen jetzt, Kontakt mit den Menschen aufzunehmen“, sagt Polizeisprecher Frank Lemanis. Er rechnet damit, dass es weit mehr als 60 „besorgte Bürger“ werden, die durch die Innenstadt laufen werden.
17.42 Uhr: Mittlerweile ist auch an der Kreuzkirche die Polizei mit großem Aufgebot vertreten.
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17.40 Uhr: Die Linke verteilt Flugblätter an Passanten.
17.39 Uhr: Mitglieder der „besorgten Bürger“ laufen nach eigenen Angaben aus Sorge um ihre Kinder mit. Der Spaziergang sei über Mundpropaganda organisiert, sagt die Hernerin.
17.36 Uhr: Mitglieder der evangelischen Kirche haben sich teils mit bunten Tüchern vor auf dem Europaplatz verabredet. „Wir wollen das nicht unkommentiert stehen lassen und ein Zeichen setzen“, sagt Pfarrer Arnd Röbbelen.
17.33 Uhr: Die Linken haben auf dem Robert-Brauner-Platz einen Stand aufgebaut. Sie schmieren 120 Käsebrötchen und verschenken sie an Passanten. Grund: „Das ist Käse, was die Rechten machen“, sagt Linke-Ratsfrau Klaudia Scholz.
17.30 Uhr: Der Robert-Brauner-Platz füllt sich, über 100 Menschen sind versammelt. Auch diese Frauen mit ihrem Plakat.
17.22 Uhr: Knapp zehn „Besorgte Bürger“ sind mittlerweile an der Kreuzkirche eingetroffen.
17.18 Uhr: Während ein Sprecher des Bündnisses sagt, dass unter den „besorgten Bürgern“ auch Neonazis aus der rechten Hooligan- sowie HoGeSa („Hooligans gegen Salafisten“)-Szene, Mitglieder der Essener „Steeler Jungs“ und andere gewaltbereite Rechtsradikale seien, kann die Polizei das auf Nachfrage nicht bestätigen. Man prüfe Verbindungen zu anderen Gruppierungen, hieß es zuletzt.
17.10 Uhr: Aufgerufen zur Teilnahme an der Gegendemonstration hat ein Bündnis aus Parteien, Gewerkschaften, dem Kulturell-Alternativen Zentrum, Kirchen und Bürgern. Zu sehen sind auch Eimer mit Blumen. Ob sie an Passanten verteilt werden sollen?
17.05 Uhr: Die ersten Gegendemonstranten haben sich am Robert-Brauner-Platz versammelt.
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17.03 Uhr: Von der Polizei heißt es, dass die Treffen der „besorgten Bürger“ bislang nicht als Versammlung oder Demonstration gewertet worden seien, weil die Teilnehmer keine Transparente getragen und nicht skandiert hätten.
16.44 Uhr: Fünf Mannschaftswagen der Polizei fahren auf dem Robert-Brauner-Platz vor.
16.39 Uhr: Die Organisatoren des Treffens der „besorgten Bürger“ rechnen mit 100 Teilnehmern. Gewalt lehne man ab, heißt es unisono.
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