Herne. Die CDU schlägt Alarm: Der Zustand der Teiche in Herne sei schockierend. Dort fänden sich tote Fische, Wasservögel, Wasserpflanzen und Müll.

Die CDU-Fraktion in Herne ist entsetzt über den Zustand der Teiche in Herne. Sie spricht von einem „Algenmeer mit Wassergrütze“.

Nicht nur tote Fische, sondern auch tote Wasservögel, Algen, Wasserlinsen, Müll, Gestank und Fettfilme – so beschreiben die Mitglieder des Arbeitskreises Umwelt der Union den Zustand der Teiche in Herne und Wanne-Eickel. „Nach unserer gestrigen umfangreichen Tour zu den Teichen und Bachläufen sind wir schockiert über das, was wir vorgefunden haben“, berichteten die CDU-Stadtverordneten Barbara Merten und Björn Wohlgefahrt am Dienstagnachmittag. Die beiden Umweltexperten sprechen von einer „sehr bedenklichen Gewässersituation“ in der Stadt.

CDU: Lage lediglich im Gysenberg in Ordnung

Im Schlosspark Strünkede fanden die Unionsvertreter einen toten Wasservogel.
Im Schlosspark Strünkede fanden die Unionsvertreter einen toten Wasservogel. © CDU

Bei ihrer Tour standen nach eigenen Angaben der Westbach, der Ententeich Herne-Süd, der Gysenberg-Teich samt Zulauf und die Teiche am Ostbachtal, im Schlosspark Strünkede und im Stadtgarten Wanne auf dem Programm. Als in Ordnung bezeichnen Merten und Wohlgefahrt lediglich das Wasser im Gysenberg. Schlimm stehe es dagegen unter anderem um den renaturierten Westbach. Dieser sei seit Jahren ausgetrocknet und aktuell zugemüllt und zugewachsen. Das Wasser am Ostbachtal sei noch immer mit toten Fischen versehen. „Dazu hatte die CDU-Fraktion bereits im März 2019 eine mündliche Anfrage im Ausschuss für Umweltschutz gestellt. Die Verwaltung wollte die Lage im Auge behalten“, wundert sich Wohlgefahrt über den unverändert schlechten Zustand vor Ort.

Stadt- Teiche sind nicht gefährdet

Als vor gut einem Monat der Ostbachteich zu kippen drohte, fragte die WAZ nach, wie die Situation anderer Gewässer im Stadtgebiet sei.

Seinerzeit hieß die Antwort vom Fachbereich Stadtgrün, dass weitere Teiche nicht gefährdet seien. Ob im Florapark, im Dorneburger Park, im Eickeler Volksgarten oder auch im Fall der Gräften am Schloss Strünkede würden Bepflanzungen die Gewässer vor zu starker Sonneneinstrahlung schützen.

Als katastrophal bezeichnen die beiden Politiker auch die Situation im Schlosspark Strünkede. Dort sei das Wasser „komplett gekippt“, und leider gehe auch das Sterben der Wasservögel an der Gräfte weiter. Dort hätten die CDU-Ratsvertreter auch ein totes Tier gefunden. Bereits am 28. Juli seien an der Gräfte tote Tiere entfernt worden.

Thema soll im Umweltausschuss behandelt werden

Für die CDU-Fraktion ist die Situation sehr besorgniserregend und bedenklich. „Wir haben deshalb einen Sachstandsbericht für die kommende Sitzung des Ausschusses für Umweltschutz am 25. September 2019 auf den Weg gebracht“, sagt Wohlgefahrt. In diesem Zusammenhang verweist er auf den Logo-Slogan der Stadt Herne „Mit Grün. Mit Wasser. Mittendrin“. „Das sollte für uns alle auch eine Verpflichtung sein, was im Fall der Gewässer in unserer Stadt derzeit nicht zutreffend ist“, meint Wohlgefahrt.

Abschließend wiesen die CDU-Umweltexperten noch auf den Zustand der Röhlinghauser Teiche hin. „Der ständig sinkende Wasserstand nach dem Umbau des Hüller Baches ist nicht von der Hand zu weisen. Auch hierüber werden wir im Ausschuss sprechen müssen“, so Barbara Merten und Björn Wohlgefahrt.