Herne. . Die Stadt Herne will eine Grünfläche am Ententeich kaufen, um den Erhalt zu sichern. Sie hat sich mit dem Besitzer des Areals geeinigt.
Seit über einem Jahr ringen Politik und Stadt mit der katholischen Herz-Jesu-Gemeinde um deren Grünfläche am Ententeich in Herne-Süd.
Nachdem zwischenzeitlich sogar ein Rechtsstreit mit ungewissem Ausgang drohte, stehen die Zeichen nun auf ein gutes Ende: Die Stadt will das 5598 Quadratmeter große Areal am Eichenweg/Im Wietel von der Gemeinde kaufen, um es als Naherholungsgebiet zu erhalten. Einen entsprechenden Beschluss soll die Bezirksvertretung Herne-Mitte am morgigen Donnerstag in nicht öffentlicher Sitzung fassen.
„Ich bin froh über die Entwicklung. Der Einsatz hat sich gelohnt“, sagt Willi Hesse auf Anfrage. Der SPD-Bezirksverordnete war es auch, der den Stein im September 2014 ins Rollen gebracht hatte. Alarmiert durch einen mysteriösen Vermessungstrupp, fand er heraus, dass die katholische Kirchengemeinde das Grundstück - trotz zunächst anderslautender Aussagen - verkaufen wollte. Vom Bau eines „Betreuungshauses für gestrauchelte Pfarrer“ war die Rede.
Preis soll bei 160.000 Euro liegen
Um einer unerwünschten Bebauung einen Riegel vorzuschieben, ließ die Stadt das Grundstück von der Politik zur öffentlichen Grünfläche umwidmen. Strittig war anschließend jedoch der Preis für die Übernahme bzw. den Kauf des Areals durch die Stadt. Nach WAZ-Informationen hatten die Katholiken zunächst rund eine Million gefordert. Inzwischen haben sich beide Seiten auf einen Kaufpreis geeinigt, der bei rund 160.000 Euro liegen soll, so war zu hören. Die Stadt hatte – offenbar erfolgreich - unter Verweis auf das Baugesetzbuch geltend gemacht, dass der Quadratmeterpreis niedriger angesetzt werden müsse. Begründung: Die Kirche habe eine rechtlich zulässige Bebauung über einen längeren Zeitraum nicht verfolgt.
Neben der SPD haben auch die Grünen auf Anfrage der WAZ bereits Zustimmung zum Kauf der „teuren Wiese“ signalisiert. Grünen-Fraktionsgeschäftsführer Rolf Ahrens fordert jedoch eine Aufwertung der bisherigen Grünfläche.