Herne. Horrorgeschichten sind sein Ding und H.P. Lovecraft ist für ihn der Größte. Jetzt hat Michael Völkel aus Herne seinen ersten Roman geschrieben.
Als Spielmann Michel hat sich Michael Völkel über Herne hinaus mit mittelalterlichem Liedgut bekannt gemacht, auch Akustik-Rock und Folk bringt er gerne auf der Bühne. Künstlerisches Neuland betritt der Wanne-Eickeler Musiker, der früher einmal als Sozialarbeiter sein Geld verdiente, jetzt mit seinem ersten Roman. „Der Schrecken im Flöz“ heißt das Werk, zu dem sich Völkel von seine privaten Lesevorlieben hat inspirieren lassen: „Horror, Fantasy und Science Fiction sind meine Baustelle.“
Horror, Humor und Lokalkolorit
Gewürzt mit Lokalkolorit und Humor ist daraus eine 160-Seiten-Geschichte geworden, die der Autor selbst als „Ruhrgebiets-Horror-Persiflage“ bezeichnet, „mit etlichen Anklängen an den großen H.P. Lovecraft“. Den Meister des Horrors verehrte Völkel schon, bevor ihn in diesem Jahr das LWL-Museum für Archäologie zum Gegenstand einer erfolgreichen Lese-Reihe machte.
Während bei Lovecraft eine das Universum bedrohende Gefahr von der Stadt Arkham ausgeht, ist es bei Völkel eine Stadt im Ruhrgebiet. Erraten! Sie liegt am Rhein-Herne-Kanal und an diesem Gewässer, zwischen Wanne-Eickel und Pantringshof, spielt auch die Geschichte, die Star Trek, Erich von Däniken und Verschwörungstheorien munter aufeinander prallen lässt. Dass dabei auch die Nazis und ihre Beziehung zu Außerirdischen und fliegenden Untertassen eine Rolle spielen, verwundert da schon nicht mehr. Wer Lovecraft kennt, hat mehr davon, räumt Völkel ein. Aber auch ohne die Lektüre des Horror-Großmeisters prophezeit Völkel seinen Lesern jede Menge Spaß. „Was Realität, was Verschwörungstheorie und was Fiktion ist, muss der Leser selbst herausfinden.“ Behilflich sein könnten ihm die Quellenhinweise, die Michael Völkel spätestens Ende des Jahres nachreichen will.
Roman entstand in zwei Monaten
„Die Idee hatte ich schon ganz lange“, sagt Michael Völkel zur Buchentstehung. Zwei Monate reichten aus, sie niederzuschreiben. „Das ging relativ schnell“, erklärt der Autor. Er habe von Anfang an gewusst, wo es lang gehen sollte. Und er habe die Zeit gehabt, sich jeden Tag mehrere Stunden ans Werk zu begeben. Nur das Ende war so eine Sache: „Das sollte etwas Originelles sein. Damit habe ich mich meisten gequält.“
Zum Glück gab es da die Edition Paashaas Verlag in Hattingen und eine Verlegerin, die an Völkel glaubte. Durch „Spielmann Michels Rattenplage“ (Buch und CD), seine Gitarrenschule „Tricks für die Gitarre“ und einige Beiträge für Anthologien war er bei dem Verlag schon bekannt, der auch dieses Projekt unterstützen wollte. Es soll nicht sein letzter Roman sein, lässt Völkel durchblicken. „Schreiben macht Spaß“, hat er festgestellt. Und es sei befriedigend, am Ende ein fertiges Produkt vor sich zu haben. Dass „Der Schreck am Flöz“ augenscheinlich bei den Lesern gut ankomme, wie sich bei einer Lesung gezeigt habe, bestätigt den Autor zudem. Seine Instrumente legt er trotzdem nicht aus der Hand: „Musik ist mein Beruf.“