Herne. . Serie „In Herne geschrieben“: Der Musiker hat im Mai Geschichten, Gedichte und Lieder zu seinem CD beim Hattinger Paashaas Verlag veröffentlicht.
Von 40 Seiten auf 116: Für Michael Völkel hat sich die Neuauflage von „Rattenplage“ gelohnt. Das Heftchen, das Ende 2014 als Comic zu seiner vierten CD im Selbstverlag erschien, hat jetzt der Hattinger Paashaas Verlag in erweiterter Form herausgegeben. „Mir ist der Verlag empfohlen worden und ich bin dem Verlag empfohlen worden“, freut sich der Herner Musiker über die für beide Seiten fruchtbare Zusammenarbeit. Zwischen Fantasy, Krimi, Science Fiction und Belletristik findet Michael Völkel seine Texte und Zeichnungen gut aufgehoben.
Völkel bezeichnet sich selbst als Comic-Freak, und als solcher hat er das Cover gezielt im Stil von „Amazing Spiderman“ zeichnen lassen. Metin Temel, der hauptberuflich als Tätowierer arbeitet, hat die Titelfigur nicht zufällig in das rot-schwarze Gewand gesteckt, das der Musiker bei seinen Auftritten als Spielmann Michel gerne trägt. Auch die Gesichtszüge erinnern deutlich an den Herner, der in seinem früheren Leben Sozialarbeiter war, seit 2008 aber seinen Lebensunterhalt singend und musizierend bestreitet. Metin Temel hat neben dem Comic „Rattenplage“ weitere Illustrationen in dem Buch im Stil einer Graphic Novel professionell gestaltet.
Unerwartete Wendungen
Völkel hat nicht nur die Geschichte erfunden, sondern auch noch gleich eine flapsig formulierte „historische Recherche“ über das Phänomen des Rattenfängers. Soweit das Urmaterial, dem für die Neuauflage Geschichten hinzugefügt wurden wie „Die wundersame Mär des heiligen Bruder Adipositas“, der sich so gar nicht wie ein frommer Mönch verhält, oder die phantastische Story über das Hippie-Fossil „Tüte“. Auch Gedichte und Lieder enthält die erweiterte Fassung, sie nehmen oft eine unerwartete Wendung wie „Der Vampyr“ oder das „Waldgedicht“. Seine Kunstfigur des „zeitreisenden Spielmanns“ erlaubt es Michael Völkel, durch die Jahrhunderte zu schweifen, er kennt Folk und Mittelaltermusik, aber auch Volker Pispers und Heidi Klum.
Illustriert werden die Texte von Bekannten des Künstlers wie Liam Bo Skol, Will Meeder und Klaus Penczek und dem Liedermacher selbst. Eine einheitliche Handschrift wäre hier zu wünschen gewesen, was Michael Völkel allerdings nicht so sieht: „Ich find das klasse, wenn man die Leute zusammenholt.“ Die dazugehörige Musik wird mitgeliefert, zum kostenlosen Download, und gegen einen Aufpreis von vier Euro auch auf CD.
Lesung mit Musik
Mit einer Kombination aus Lesung und Musik wird Michael Völkel demnächst auch auf der Bühne zu sehen sein. Die offizielle Buchvorstellung findet am 31. Juli im LWL-Museum für Archäologie in Herne statt. Ein weiteres Buch ist in Arbeit: Es will „50 Tricks auf der Gitarre“ vermitteln.