Herne. . Der Herner Musiker Michael Völkel hat ein Handbuch verfasst. In „Tricks auf der Gitarre“ verrät er, wie seine Leser ihr Spiel verfeinern können.

Wie wird man ein guter Musiker? „Man geht auf ein Konzert und guckt sich was ab.“ Sagt Michael Völkel, und der muss es wissen, denn der Wanne-Eickeler macht immerhin seit 40 Jahren Musik. Bekannt ist er in Herne vor allem in seiner Rolle als mittelalterlicher Spielmann Michel, doch sein Spektrum ist wesentlich breiter. Das verrät auch sein Gitarrenratgeber, der jetzt in gedruckter Form vorliegt. „Tricks auf der Gitarre“ heißt er, ein Handbuch für Fortgeschrittene. Untertitel: „Pimp deinen Stil auf.“

Autor will Aha-Erlebnisse an die Leser weitergeben

Michael Völkel und sein neues Buch „Tricks auf der Gitarre“.
Michael Völkel und sein neues Buch „Tricks auf der Gitarre“. © Sabrina Didschuneit

Was Michael Völkel damit meint, ist auf 196 Seiten nachzulesen. Wie viele Male habe er einem Musikerkollegen staunend auf der Bühne, bei einem Workshop oder in einem Video-Clip zugesehen und sich gefragt, „warum ich darauf nicht selber gekommen bin“.

Die Aha-Erlebnisse will der Musiker, der seit 30 Jahren auch unterrichtet, weiter geben. Wichtig dabei: „Es gibt kein richtig oder falsch, es gibt nur funktioniert oder funktioniert nicht. Mach dein eigenes Ding aus diesen Anregungen.“

So locker wie im Vorwort geht es weiter. Aus jeder im Plauderton geschriebenen Zeile spricht die Liebe zur Musik. „Keine Kunstform ist näher an menschlichen Emotionen“, hat Michael Völkel mal gesagt. Mit den Tricks könne der Musizierende sein Spiel bereichern. Um von Völkels Gitarrenschule zu profitieren, muss er (oder sie) allerdings schon einiges an Kenntnissen mitbringen. „Es geht darum, den Stil zu verfeinern.“

Annäherung an die Vorbilder gelingt durch Tricks

Spielen wie der Jazz-Gott Django Reinhardt? Ein Trick peppt das Gitarrensolo mit Gypsy-Swing auf. Dem Frank-Zappa-Sound dagegen komme man mit der Ganzton-Skala nahe, verrät Michael Völkel. In den Sparten Rock, Jazz und Blues ist er ebenso bewandert wie in Folk, Klassik oder Mittelaltermusik. Neben verbalen Anleitungen verwendet der Autor zur Erläuterung Noten sowie Gitarren-Tabulaturen, also Griffschriften, und hin und wieder Fotos.

Auch als „Pannenhilfe“ eignet sich der Ratgeber. Dem falschen Ton im Gitarrensolo begegnet Völkel etwa mit einem einfachen Rat: „Rutscht einen Bund weiter oder einen zurück“. Ob Neapolitanischer Sextakkord, Travis Picking oder Fünf-Töne-Trick: Was er weiß, gibt der Meister gerne weiter. Er selbst wäre froh gewesen, wenn er über eine solche Trickkiste hätte verfügen können. Auch über das rein Musikalische hinaus hat Michael Völkel etwas mitzuteilen: „Die zehn Gebote für gutes Proben“ zum Beispiel, zu denen das pünktliche Erscheinen gehört wie der Rat „Zickt nicht rum.“

Einige Kapitel in altertümlicher Sprache

Hin und wieder mischt sich übrigens ein Kapitel in einer altertümlich anmutenden Sprache zwischen die anderen. Das klingt dann etwa so: „Obwohl um die Gitarre es sich drehet, wollen zunächst einen Blick auf die Sackpfeife wir werfen.“ Ein Spaß, den sich Völkel auch bei seinen Auftritten als Spielmann Michel macht, bei denen er in ein von ihm selbst erfundenes Idiom verfällt. Ansonsten sieht er sich als Lehrer und Musikerkollege, der vor allem eine Botschaft verbreiten möchte: „Musik macht Spaß“.

>>> MEHR INFOS ZU MICHAEL VÖLKEL

Michael Völkel „Tricks auf der Gitarre. Pimp deinen Stil auf“. Paperback, 196 Seiten, Edition Paashaas Verlag, 9,95 Euro.

Völkel ist 56 Jahre alt und lebt in Wanne-Eickel. Bis 2008 war er noch Sozialarbeiter, heute ist er Profimusiker.

Neben Mittelaltermusik spielt Völkel u.a. akustische Gitarrenmusik und ist Mitglied zweier Bandprojekte. Er unterrichtet an der Herner Musikschule im Jekits-Programm Grundschüler.

Sein Gitarrenbuch präsentiert er am Freitag, 25. August, um 15 Uhr in Hattingen bei Modela (Keilstraße 4)beim Lesemarathon, danach bei der 4. Gelsenkirchener Gitarrennacht am 14. Oktober (Consol).