Herne. . Der US-Schriftsteller (1890-1937) gilt als Großmeister der phantastischen Horrorgeschichte. Anfang 2019 finden in Herne vier Leseabende statt.
Insidern ist er als Meister des Horrors bekannt. Howard Philips Lovecraft, geboren 1890 in Providence, war zwar zu Lebzeiten kein größerer Ruhm vergönnt, doch hinterließ der amerikanische Schriftsteller ein Werk, das heute noch den Fans einen Schauer über den Rücken jagt. Einer der Freunde seiner phantastischen Geschichten ist Alexander Berner. Der Historiker bereitet gerade die „Pest“-Ausstellung im LWL-Museum für Archäologie vor und konnte seine Kollegen davon überzeugen, dass die Dauerausstellung genau die richtige Umgebung ist für eine Reihe von Lovecraft-Lesungen im nächsten Jahr. Die erste am 3. Januar ist schon fast ausverkauft.
„Der Horror, den H.P. Lovecraft entfesselt, ist kosmischer Natur“, versucht Berner die Faszination des Autors zu erklären. Nicht der individuelle Mordfall sei seine Sache, sondern die Erkenntnis, „dass das Universum und die Menschheit unendlich viel unbedeutender sind als wir annehmen.“ Sein Genre ist die Kurzgeschichte, und zwei bis drei werden im Museum pro Abend zu hören sein.
Houdini taucht auf
Zeit seines nur 46-jährigen Lebens habe sich Lovecraft für Archäologie, aber auch Astronomie und Chemie interessiert, sagt Alexander Berner. In einer seiner Geschichten, einer Auftragsarbeit, lässt er zum Beispiel den (real existierenden) Entfesselungskünstler Harry Houdini ägyptische Altertümer erkunden oder er setzt einen Protagonisten den Schrecken einer verfallenen Stadt auf der arabischen Halbinsel aus. Berner: „Außerdem hat er Wesenheiten erfunden, die ,Großen Alten’, die in archäologischen Objekten zu erkennen sind.“ In der Literaturgeschichte werde H.P. Lovecraft oft in einem Atemzug mit Edgar Allan Poe genannt. Zeitgenössische Autoren wie Stephen King oder Michel Houellebeq seien große Lovecraft-Fans.
Als Aufhänger für die Reihe nennt Alexander Berner den 100. Geburtstag von „Dagon“, einer der Kurzgeschichten, und damit des „Cthulhu-Mythos“. Dieser Kreis von Erzählungen handelt von bizarren Wesen, aus den Tiefen der Galaxis, die die Menschheit auszulöschen drohen. Mit „Dagon“ beginnt deshalb auch die Reihe. Weitere Lesungen folgen unter den Titeln „Tempel und Pyramiden“ (7. Februar), „Stadt, Land, Hund“ (7. März) und „Showdown mit Cthulhu“ (4. April).
Alexander Berner selbst wird lesen. „Ich habe Lovecraft während des Studiums entdeckt und mich bald in seine Schreibe verliebt“, sagt er. Ein Eindruck von Berners fesselnder Art des Vortrags ist im Internet schon jetzt auf der Facebook-Seite des Museums zu gewinnen. Dort wird seit dem 1. Advent jeden Sonntag ein kleiner Film als Appetizer eingestellt.
>> WEITERE INFORMATIONEN: Die Tickets
Tickets für die jeweils dreistündigen Veranstaltungen kosten an der Abendkasse 10 Euro.
Im Vorverkauf kosten sie 9 Euro, u.a. im Museum für Archäologie am Europaplatz 1, außerdem bei Stadtmarketing, Kirchhofstraße 5, und im Bürgerlokal Wanne, Hauptstraße 241.
Online
www.lwl-landesmuseum-herne.de