Herne. . Was passiert mit unserem Müll? Rund um das Thema Nachhaltigkeit drehte sich der Erlebnistag beim Wertstoffhof in Herne.
Auffällig viele Müllwagen sind am Sonntag rund um den Wertstoffhof an der Meesmannstraße unterwegs. Nicht etwa, dass das Müllaufkommen neue Dimensionen erreicht hat, doch lud das Unternehmen „Entsorgung Herne“ zum zweiten Erlebnistag ein.
An zahlreichen Stationen erfahren die Besucher hier etwas über einen umweltbewussten Umgang mit Abfällen und dürfen auch selbst Platz in einem der bulligen Entsorgungsfahrzeuge nehmen. Zu entdecken gibt es für Neugierige auf dem gesamten Gelände einiges: Wo sonst ausgedientes Mobiliar von alten Röhrenbildschirmen getrennt wird, bieten Händler Selbstgemachtes zu fairen Preisen an, stets mit dem Gedanken der Nachhaltigkeit im Hinterkopf. Schafmilchseife, Schmuck oder kleine Häuschen für Meerschweinchen machen Lust, an den Ständen zu stöbern und sich umzusehen.
Reparieren statt wegwerfen
Das Motto des „Repair Cafés“ -Wegwerfen? Denkste! - wird hier in die Tat umgesetzt: Ist die Heckenschere stumpf und der Rasenmäher erlahmt, können ihre Besitzer diese zu Detlef Brune und Rainer Goltz bringen. Die beiden Herren bringen dann alles wieder auf Vordermann oder, wie heute, verkaufen nicht mehr gebrauchtes Werkzeug für den guten Zweck: „Ich habe selbst eine krebskranke Tochter und habe daher Kontakt zu den Organisatoren aufgenommen“, erzählt Detlef Brune, der auch Kronkorken sammle und verkaufe, um den Materialwert zu spenden. Ein paar Schritte weiter hat der Umweltjahrmarkt seine Zelte aufgeschlagen, wo handgemachte Attraktionen Kinder zum Erkunden und Lernen einladen.
„Ich bin klein, aber kann Entscheidungen treffen, die meine Umwelt beeinflussen“, sei die wesentliche Botschaft, die die kleine Zeltstadt zu vermitteln versuche, erzählt Holger Schneider. Etwa beim Tante- Emma-Laden, wo gezeigt wird, zu welcher Jahreszeit unsere Lebensmittel aus der Region oder von weit weg kommen. Der gelernte Erzieher und Puppenspieler habe zusammen mit Freunden an den an Jahrmarktattraktionen angelehnten Ständen gearbeitet, die nicht von ungefähr an die Inneneinrichtung von Siebensteins Trödelladen erinnern: Holger Schneider selbst war Schüler von Werner Knoedgen der dem TV-Raben Rudi Leben einhauchte.
Entsorgungschef ist zufrieden
Trotz des frischen Wetters strömen immer mehr Besucher auf das Gelände. Was ist der Gelbe Sack, was die Braune Tonne? Das freundliche Personal weiß auch mit den Schüchternsten umzugehen. Entsorgungschef Horst Tschöke selbst ist sehr zufrieden: „Es ist etwas kalt, aber so ist das eben. Der Erlebnistag wird trotzdem sehr gut angenommen und ich bin sehr froh, dass die vielen Kinder heute Spaß haben und einiges lernen können.“