Herne. . Die türkische Bäckerei Tok Yat hat in Herne die zweite Filiale eröffnet. In Zukunft sollen verstärkt deutsche Kunden angesprochen werden.

Wanne-Eickel – das war früher nicht nur die Stadt der 1000 Züge, sondern auch die Stadt des Brotes. Autor Wolfgang Berke schreibt in seinem Buch „Wanne-Eickel: Das Buch zur Stadt“, dass die Stadt vor dem 2. Weltkrieg deutschlandweit die Nummer 4 bei der Brotproduktion war, wenn man die Menge des Backwerks in Relation zur Einwohnerzahl setzt. Zu den Branchengrößen zählten Timmerbrink, Hiesgen oder Brinker. Brinker ist neben einigen kleinen Mittelständlern übrig geblieben.

Allerdings: Nach dem Schrumpfungsprozess gibt es seit einiger Zeit eine kleine gegenläufige Entwicklung. In Baukau produziert das Wattenscheider Unternehmen Bereket unter der Marke Panobake Tiefkühlbackwaren im großen Maßstab – und in kleinem Maßstab wächst die Bäckerei Tok Yat.

Discounter sind die Hauptkonkurrenz

2007 mit einer kleinen Bäckerei gestartet, haben die Gründer Savci Celik und Geschäftsführerin Elif Celik vor wenigen Tagen an der Bahnhofstraße ihre zweite Filiale – nach jener an der Bebelstraße – eröffnet. Nach den Worten von Savci Celik ist Tok Yat die erste türkische Bäckerei mit eigener Backstube.

Das Sortiment richtet sich auf den ersten Blick mit Baklava oder Lahmacun an türkische Kundschaft. „Wir bedienen bewusst diese Nische, um uns von den deutschen Bäckereien abzuheben“, so Celik. Diese seien auch nicht in erster Linie Konkurrenz, sondern Discounter, die Brot anbieten.