Herne. . Wie geht es weiter mit dem Projekt Wanne.2020 plus und der Haupstraße? Das war Thema einer Veranstaltung. Es gibt Fortschritte und offene Fragen.
Wanne.2020plus – hinter dieser Formel steht die Frage, wie es mit der Wanner Hauptstraße weitergehen kann. Das Ziel: In Zusammenarbeit von Stadt und der Stadttochter Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) soll sich die Wanner City wieder zu einem attraktiven Wohlfühlort mit Gastronomie und Einkaufsmöglichkeiten wandeln. Der Ist-Zustand ist alles andere als schön. Schon im Juli 2018 stellte die Stadt erste Pläne für das Projekt im Rathaus vor. Am Dienstagabend fand ein zweites Bürgerforum zum Thema statt. Holger Stoye, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft, informierte im Wanner Hof über die bisherigen Aktivitäten, zukünftige Ziele und über Fortschritte, die in den vergangenen Monaten erzielt wurden.
„Zum Thema Wanner Innenstadt gibt es grob gesagt zwei Meinungen“, erklärte Holger Stoye. Die einen wünschten sich das „Dorf Wanne“, ein Nahversorgungszentrum für Wanner Bürger mit gemütlicher Atmosphäre. „Andere wiederum wollen, dass die Hauptstraße ein zweites Zentrum für Herne wird, das Erlebnisse und ein breites Angebot bietet und auch Besucher aus der Umgebung anlockt“, so Stoye. Das habe man in den vergangenen Monaten herausgefunden. „Wir haben viele Gespräche geführt - mit Fachmännern, möglichen Investoren und der Werbegemeinschaft“. Aber auch Gespräche mit Bürgern hätten stattgefunden. „Zu viele Fachmänner machen ein Projekt schließlich schnell lebensfern“, meinte Stoye. Kurz gesagt: Es gebe unterschiedliche Vorstellungen - und diese zusammenzuführen, sei eine der wichtigen Aufgaben des Projekts.
Gebäude müssen bestimmte Bedingungen erfüllen
Neben diesen Gesprächen habe man auch die Zusammenarbeit mit einem Berater begonnen. Die Aufgabe sei zunächst, auszuloten, wo Potenzial bestehe und was unbedingt verbessert oder geändert werden müsse.
Eine der vielen Rahmenbedingungen des Projekts sei der Ausbau von Immobilien: „Handel und Gastronomie kommen nur, wenn wir Gebäude haben, die bestimmte Bedingungen erfüllen“, erklärt Stoye. Ein weiterer wichtiger Punkt sei die Erreichbarkeit, bei der in erster Linie die Qualität stimmen müsse: „Keiner will beim Warten auf den Bus im Regen stehen oder sich sorgen müssen, weil er sein Fahrrad nicht sicher abstellen kann“, sagt Stoye.
Auch Sicherheit und Beleuchtung würden ganz oben auf der To-Do-Liste stehen. Man habe zwar schon ein paar neue Lichtquellen angebracht, dennoch fühlten sich viele Menschen unwohl. Dem stimmen auch die Zuhörer zu. Sie beklagten, dass besonders die Seitenstraßen der Hauptstraße, der Stadtgarten, der Grüne Ring und auch die Umgebung des Mondpalasts zum Teil „zu dunkel“ und teilweise sogar „dreckig“ seien.
Fokus auf familienfreundliche Innenstadt
Dass die Besucher sich wohlfühlten, sei auch wichtig, um umsatzstärkere Innenstadtnutzer für Wanne zu gewinnen, sagt Stoye. Fokussieren wolle man sich auf die Entwicklung einer „familienfreundlichen Innenstadt“. Besonders Kindern sollten die Wanner Innenstadt positiv wahrnehmen. „Diese Kinder kommen dann später im umsatzstarken Alter her, weil sie gute Erinnerungen an die Stadt haben“, meint Stoye.
Eine bereits positive Entwicklung sei, dass die Stadtwerke zurück nach Wanne kämen und die Stadttochter Gesellschaft für Wohnungsbau (HGW) zwei Immobilien an der Hauptstraße erworben habe. Um Handelshäuser und Gastronomen direkt anzusprechen, habe man nun auch eine Standortbroschüre von Wanne erstellt. „Und wir haben eine Passantenfrequenzzählung auf der Hauptstraße durchgeführt“, berichtet Stoye. Dabei habe man festgestellt, dass die Hauptstraße nicht schlecht besucht sei, die Besucher jedoch nicht in der Länge flanierten. „Über die Frage, ob die Hauptstraße verkürzt werden soll, wurde bereits viel diskutiert“, erzählt der Geschäftsführer. Ob das aber tatsächlich eine sinnvolle Maßnahme wäre, sei noch nicht geklärt.