Herne. . Die Skiba-Wohnbaugesellschaft will an der Karlstraße in Herne ein Pflegeheim, eine Kindertagesstätte und betreute Altenwohnungen errichten.
Vater und Tochter wollen bei der Quartiersentwicklung in Wanne-Mitte einen erheblichen Anteil haben. Helmut Skiba und Diana Krebietke haben ein 7600 Quadratmeter große Filetstück an der Karlstraße erworben und planen dort ein Pflegeheim, eine Kindertagesstätte, eine Tagespflegeeinrichtung und ambulant betreute Altenwohnungen.
„Das ist ein aufwendiger Planungsprozess, es wird eineinhalb Jahre gedauert haben, bis wir hoffentlich in diesem Sommer den ersten Spatenstich vornehmen können“, sagte Helmut Skiba bei der Vorstellung des Projektes im Sodinger Büro der Skiba-Wohnbaugesellschaft. Die Herner Stadtverwaltung sei eng in die Planung involviert, der ökologische Aspekt werde groß geschrieben. So werde ein Großteil der alten Bäume erhalten bleiben, die Dachflächen würden begrünt. Das Gelände soll vollständig autofrei gestaltet werden, Fahrzeuge von Anliegern sollen in der bereits vorhandenen Tiefgarage geparkt werden. Der Park soll zu Fuß von der Karlstraße erreicht werden können.
Josefschule wird abgerissen
Der Gebäudekomplex entsteht an Stelle der jetzigen Josefschule und des ehemaligen Kinder-Verkehrsübungsplatzes mit viel Grün drumherum. Zuerst rollen also – sobald der Bauantrag genehmigt ist – die Abrissbagger an.
Zuerst soll das Pflegeheim mit 80 Plätzen gebaut werden. Im zweiten Bauabschnitt entsteht dann die fünfzügige Kindertagesstätte mit den 22 barrierefreien Altenwohnungen für betreutes Wohnen direkt darüber. Der gesamte Komplex bleibt im Besitz des Sodinger Unternehmens. Die Wohnungen werden vermietet, Pflegeheim und Kita an die Arbeiterwohlfahrt. Der Awo wurde ein Mitspracherecht bei der Namensgebung eingeräumt. „Mit der Namensgebung ,Berta-Schulz-Quartier’ wollen wir eine große Sozialdemokratin würdigen, die auch Vorsitzende der Awo in Herne und im Unterbezirk Bochum war“, erläuterte Skiba. Berta Schulz war nicht nur von 1924 bis 1932 Stadtverordnete in Herne, sondern auch das erste Herner Mitglied im Reichstag.
Ort der Begegnung
„Das wird eine kleine Oase“, sagte Skiba, er wolle ein Zentrum des sozialen Lebens und einen stark frequentierten Magnet für Austausch und Begegnung gestalten.
Mit dem Projekt sichern sich Vater und Tochter als Eigentümer und Vermieter zumindest einen Teil ihrer finanziellen Zukunft. Dafür müssen sie allerdings auch 17 Millionen Euro aus eigener Tasche in die Hand nehmen, elf Millionen für den ersten und sechs für den zweiten Bauabschnitt. Eine öffentliche Förderung des Berta-Schulz-Quartiers ist nicht vorgesehen.