Herne. . Mit dem offiziellen Spatenstich hat die Herner Gesellschaft für Wohnungsbau den Startschuss für das Projekt „Lohofbogen“ gegeben.
Eine interessante Frage: Kommen beim Bau tatsächlich Spaten zum Einsatz? Ja, zumindest beim symbolischen Spatenstich. Oberbürgermeister Frank Dudda hat in den vergangenen Monaten eine gewisse Übung bekommen, am Freitag nahm er erneut den Spaten zur Hand - beim offiziellen Baubeginn für den Lohofbogen in Eickel.
An der Ecke Lohofstraße/Hordeler Straße errichtet die Herner Gesellschaft für Wohnungsbau (HGW) insgesamt 33 Wohnungen mit Terrasse, Balkon oder Dachterrasse. Die Bandbreite der Wohnungen reicht von 2,5 bis 4,5 Zimmern mit 48 bis 129 Quadratmetern. Heißt: Das Angebot richtet sich sowohl an Einzelpersonen, aber auch an Familien. Hinzu kommt eine Tiefgarage. Was vor einigen Jahren noch als zusätzliches Ausstattungsmerkmal genannt wurde, ist inzwischen beim Wohnungsneubau Standard. Alle Wohnungen sind barrierefrei. Allerdings kommt beim Lohofbogen hinzu: Zwei Wohnungen im Erdgeschoss sind behinderten- bzw. rollstuhlgerecht. Mit einer Photovoltaikanlage und Wärmepumpentechnik - in Kooperation mit den Stadtwerken - ist der Lohofbogen auch energetisch auf einem aktuellen Stand. Insgesamt investiert die Stadttochter HGW rund zehn Millionen Euro in das Projekt.
Da über das Wohnungsbauförderungsprogramm auch Mittel des Landes fließen, könne die HGW neun der 33 Wohnungen für Mieter mit einem Wohnberechtigungsschein reservieren, so HGW-Geschäftsführer Thomas Bruns beim Spatenstich. Der Quadratmeterpreis liege dann bei 5,25 Euro.
Nachfrage in Herne insgesamt hoch
Bei den Wohnungen, die nicht gefördert werden, werde der Quadratmeterpreis im zweistelligen Bereich liegen, sagte Thomas Bruns im Gespräch mit der WAZ-Redaktion. Einerseits orientiere sich dieser Preis an der sehr guten Wohnlage in Laufentfernung zum Eickeler Geschäftszentrum, zum Evangelischen Krankenhaus, aber auch zum Eickeler Park. Andererseits flössen die Kosten für den Bau der Tiefgarage und den Abriss des Altbestands in die Kalkulation. Mit den Mietern des Altbestands habe man sozialverträgliche Lösungen gefunden, so Thomas Bruns.
Für den OB setzt der Lohofbogen Akzente für das Wohnen der Zukunft - und diese Akzente sind offenbar sehr begehrt. Als die WAZ im August 2018 über die Pläne berichtete, gab es schon über 100 Vormerkungen von Interessenten, inzwischen sind es laut Bruns 280. Bewerbungen seien aber immer noch möglich.
Das Interesse an neuem und hochwertigem Wohnraum ist offensichtlich hoch in Herne. Auch Rainer Weyers berichtet im Gespräch mit der WAZ von einer „sehr, sehr guten Nachfrage“. Der Architekt plant am Bobenfeld in Wanne-Süd den Bau von 19 Eigentumswohnungen. Für diese gute Nachfrage gebe es mehrere Ursachen: In Herne gebe es vielfach einen überalterten Wohnungsbestand, ältere Menschen tauschten das zu große Einfamilienhaus gegen eine Wohnung. Und Menschen aus den Nachbarstädten, zum Beispiel Bochum, blickten zunehmend nach Herne, weil Wohnraum hier deutlich günstiger sei.
Informationsveranstaltung am 14. März
Die HGW rechnet mit einer Bauzeit von etwa 15 Monaten. Der Vermietungsprozess soll in Kürze starten.
Die Wohnungsgesellschaft führt am Donnerstag, 14. März, um 16 Uhr im Volkshaus Röhlinghausen eine Informationsveranstaltung für alle bis jetzt vorgemerkten Mietinteressenten durch.