herne. . 2015 hat die Politik den Bau eines zentralen Betriebshofes der Stadt an der Meesmannstraße beschlossen. Nun geht es an die Umsetzung.

„Ich stehe hier in der Sonne“, sagt Oberbürgermeister Frank Dudda am Montagmorgen auf einer Brache an der Meesmannstraße und meint damit nicht nur das Wetter. Die Verwaltung und Entsorgung Herne setzen an diesem Standort in Holsterhausen den ersten Spatenstich für den Bau eines Zentralen Betriebshofes, von dem sich die Stadt gleich mehrere Vorteile verspricht.

11,88 Millionen Euro nimmt der Bauherr Entsorgung Herne für dieses Projekt in die Hand. Dafür soll unter Federführung des Generalplaners S 3 (Bremen) durch das Herner Unternehmen Heitkamp eine Zentrale für insgesamt rund 210 Mitarbeiter von Stadtgrün und des Fachbereichs Tiefbau und Verkehr errichtet werde.

Gutachter: Kooperation mit privatem Partner wäre zu teuer

Der neue Betriebshof soll in direkter Nachbarschaft zum 2018 eröffneten Wertstoffhof.
Der neue Betriebshof soll in direkter Nachbarschaft zum 2018 eröffneten Wertstoffhof. © Barbara Zabka

Die Pflege der städtischen Grünanlagen und die Unterhaltung der städtischen Verkehrswege soll von der Meesmannstraße aus zentral organisiert und gesteuert werden.

Nach Fertigstellung vermietet die Stadttochter Entsorgung Herne den Komplex an die Stadt. ÖÖP heißt dieses Modell – Öffentlich-öffentliche Partnerschaft. Von einer zunächst ins Auge gefassten Kooperation mit einem privaten Partner (ÖPP-Modell) hat die Stadt auf Empfehlung eines externen Gutachters aus finanziellen Gründen Abstand genommen.

Horst Tschöke (Entsorgung Herne) freut sich, dass auch ökologische Aspekte Berücksichtigung finden sollen.
Horst Tschöke (Entsorgung Herne) freut sich, dass auch ökologische Aspekte Berücksichtigung finden sollen. © Klaus Pollkläsener

Durch die Konzentration an diesem Standort in direkter Nachbarschaft zum neuen Wertstoffhof von Entsorgung Herne soll nicht nur die Modernisierung der Verwaltung vorangetrieben werden, sondern es sollen auch Kosten im sechststelligen Bereich eingespart werden - so wie es die Politik bereits 2015 in einem Ratsbeschluss vorgegeben hat. Auch Stadtgrün müsse weiter sparen, räumt Leiter Heinz-Jürgen Kuhl auf Nachfrage ein. Ob durch einen Personalabbau oder durch Kürzungen bei Fremdvergaben, stehe aber noch nicht fest.

Pläne für Klimaschutzsiedlung an der Wiescherstraße

Zurück zum Betriebshof: Auch ökologische Aspekte würden Berücksichtigung finden, erklärt Horst Tschöke, der Chef von Entsorgung Herne. So soll über eine geothermische Anlage Energie aus dem Untergrund zur Beheizung des Gebäudes gewonnen werden. Ein Teil der Stromversorgung soll über die Photovoltaikanlage des benachbarten Wertstoffhofes sichergestellt werden. Und: Das Regenwasser soll ins Regenrückhaltebecken des Wertstoffhofes abgeleitet werden.

Nach dem Komplett-Umzug von Stadtgrün vom bisherigen Bauhof Auf dem Stennert/Wiescherstraße am Südfriedhof soll an der Wiescherstraße eine Klimaschutzsiedlung entstehen. Über die weitere Nutzung der bisherigen Stadtgrün-Fläche muss die Politik noch entscheiden.