Herne. . Der Cranger Weihnachtszauber geht zu Ende. Im Interview zieht Sprecher Dominik Hertrich Bilanz. Und sagt, was sich 2019 ändern soll.

Am Dienstag schließt der Cranger Weihnachtszauber mit einem Silvesterfeuerwerk nach über sechs Wochen seine Pforten. Im Interview mit der WAZ zieht Sprecher Dominik Hertrich Bilanz.

Wie lief die Premiere des Cranger Weihnachtszaubers?

Unser Konzept ist eingeschlagen und wunderbar angenommen worden. Das liegt daran, dass wir etwas ganz Neues präsentiert haben: eine Weihnachtserlebniswelt mit Weihnachtshütten, Fahrgeschäften, Eisbahn und abwechslungsreichem Showprogramm. Das Ganze wurde wie geplant ein Familienfest, das ganz ruhig und ohne Zwischenfälle abgelaufen ist.

Er hat schon mal am Cranger Kirmesplatz gewohnt: Dominik Hertrich (38), Sprecher des Cranger Weihnachtszaubers.
Er hat schon mal am Cranger Kirmesplatz gewohnt: Dominik Hertrich (38), Sprecher des Cranger Weihnachtszaubers. © Sabine Hahnefeld

Was war in der Rückschau der Höhepunkt?

Da gab es viele einzelne Höhepunkte, die in Erinnerung bleiben. Etwa der fliegende Weihnachtsmann, dem tausende Besucher begeistert zugesehen haben. Oder die Kinder, die sich beim Weihnachtsmann Frieden gewünscht haben und das erste Musikfeuerwerk. Oder auch ein Heiratsantrag im Riesenrad.

Was wollen Sie beim nächsten Mal besser machen?

Unsere Weihnachtsmarkt-Funkelgasse möchten wir beim nächsten Mal vergrößern. Denkbar ist, auch ein kleines Händlerdorf zu präsentieren. Vielleicht lassen wir auch ein, zwei Fahrgeschäfte weg. Außerdem überlegen wir, noch einen weiteren Bereich mit einem weihnachtlichen Thema aufzubauen.

Den besten Blick aufs Cranger Kirmesgelände hatte täglich der „fliegende Weihnachtsmann“.
Den besten Blick aufs Cranger Kirmesgelände hatte täglich der „fliegende Weihnachtsmann“. © Weihnachtszauber

Ist es denkbar, dass Sie den Cranger Weihnachtszauber dafür vergrößern?

Das ist durchaus möglich, weil wir ja den gesamten Cranger Kirmesplatz gepachtet haben. Das wird in die Planungen einbezogen, entschieden ist aber noch nichts.

Im WAZ-Interview hat Oberbürgermeister Frank Dudda vor Weihnachten Kritik geübt. Wegen des Weihnachtszaubers habe er „riesigen Ärger mit Anwohnern“, sagte er. Können Sie das nachvollziehen?

Auch interessant

Auch wir sehen Optimierungsbedarf. Mit den Erfahrungen, die wir gesammelt haben, wollen wir uns im nächsten Jahr mit der Stadt zusammensetzen, um die Verkehrssituation im Allgemeinen und für die Anwohner im Besonderen zu verbessern. Die Anwohner etwa sollen schneller zu den Anwohnerparkplätzen kommen. Jetzt haben wir mindestens acht Monate Zeit, die Verkehrssituation gemeinsam zu verbessern.

Der OB sagte auch, dass er die Auflagen für 2019 verschärfen wolle, weil mehr Besucher kamen als die 150.000, die Sie einkalkuliert haben. Verstehen Sie das als Drohung?

Nein, überhaupt nicht. Das verstehen wir als Angebot für eine weitere Zusammenarbeit, für einen gemeinsamen Dialog. Wenn wir alle – also Veranstalter, Stadt und Anwohner – unsere Erfahrungen austauschen, können wir ein neues Konzept entwickeln. Was die Besucherzahlen angeht: Wir gehen davon aus, dass wir die geplanten 150.000 erreichen werden. Ob es am Ende mehr sind, das wird das letzte Wochenende zeigen.

An mehreren Tagen war es schwer, einen Parkplatz zu finden.
An mehreren Tagen war es schwer, einen Parkplatz zu finden. © Klaus Pollkläsener

Haben Sie auch den Unmut der Anwohner zu spüren bekommen?

Einige Anwohner kamen zu uns ins Veranstaltungsbüro und haben Kritik über die Zufahrt zu den Anwohnerparkplätzen geübt, ganz konstruktiv. Da haben wir schnell und unbürokratisch geholfen, und daran werden wir nächstes Jahr arbeiten.

Es gab auch vereinzelte Hinweise, dass in Anwohnerbereichen Müll abgeladen oder Wildpinkler gesichtet wurden.

Das haben wir auch gehört, aber selbst nicht beobachtet. Dennoch haben wir darauf reagiert und unser Securityteam eine Stunde länger als bis 22 Uhr in die Anwohnerbereiche geschickt. Wenn da was war, haben die Mitarbeiter das verhindert.

>>> WEITERE INFORMATIONEN: Zur Person

Dominik Hertrich (38) ist gebürtiger Wanne-Eickeler. Er besuchte das Gymnasium Eickel. Seine erste eigene Wohnung bezog er nach eigenen Angaben direkt am Cranger Kirmesplatz. Dann zog er nach Bochum, wo er Medienwissenschaft und Philosophie studierte. Heute wohnt er in Essen-Rüttenscheid. Hertrichs Leidenschaft ist das Theater: Er steht regelmäßig auf der Bühne und arbeitet auch als Regisseur.

  • Mit Schausteller Sebastian Küchenmeister, dem Veranstalter des Weihnachtszaubers, arbeitet er seit 2011 zusammen: Als Küchenmeister sein Fahrgeschäft Konga präsentierte, drehte Hertrich das Video dazu. Heute ist er Sprecher des Cranger Weihnachtszaubers.