Herne. . Das Herner Mulvany-Berufskolleg startet den zweiten Versuch, um den Bildungsgang E-Commerce einzurichten. Die Politik unterstützt das Vorhaben.
Zweiter Anlauf für einen Bildungsgang, auf dessen Absolventen verschiedene Branchen in Herne zunehmend angewiesen sind: Das Mulvany-Berufskolleg will zum Schuljahr 2019/20 Kaufleute speziell für den Bereich E-Commerce ausbilden; der erste Anlauf für das noch laufende Schuljahr war wegen zu geringer Anmeldungen gescheitert - weshalb etwa die Stadtparfümerie Pieper ihre gleich drei neuen Auszubildenden in diesem Bereich nach Dortmund zu einem Berufskolleg schicken muss.
Mindestens 22 Schüler sind erforderlich
Das Mulvany-Berufskolleg ist jedoch zuversichtlich, dass diesmal die erforderliche Anzahl von mindestens 22 Schülerinnen und Schülern für einen zunächst einzügigen Ausbildungsgang in Teilzeitform zusammenkommen wird. Egal ob in der Logistik, im produzierenden Gewerbe, im Handwerk oder gerade im Handel: Ohne eine professionelle Online-Präsenz läuft heute fast nichts mehr – ein Trend, der sich künftig noch verstärken wird.
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Neben den klassischen kaufmännischen Aufgaben lernen die Teilnehmer des neuen Bildungsganges E-Commerce am Mulvany-Berufskolleg das gesamte Online-Geschäft kennen: vom Bewirtschaften eines Online-Shops bis zum Marketing und der Kundenkommunikation, von den verschiedenen Bezahl- und Shopmanagementsystemen bis zum Datenschutz und zur Datensicherheit. Und das alles natürlich auch in der Netzsprache Englisch.
Trend zu Online-Präsenz wächst
Der Ausbildungsgang E-Commerce passe zu zwei weiteren seit längerem am Mulvany-Berufskolleg angebotenen Zusatzqualifikationen für Auszubildende: Europakaufmann und Asienkaufmann, so Schulleiter Thomas Brechtken in seinem Antrag für den neuen Bildungsgang. Zum einen trügen diese Zusatzqualifikationen „der zunehmenden internationalen Ausrichtung der Stadt Herne Rechnung“, zum anderen komme man damit der Forderung der EU-Kommission nach mehr grenzüberschreitendem Handel nach.
WFG-Chef bietet Unterstützung bei der Umsetzung
Aus der Politik gab es grünes Licht für die Einrichtung des neuen Bildungsganges, für den laut Berufskolleg keinerlei zusätzliche Investitionen nötig seien und auch die erforderlichen Lehrer bereits zur Verfügung stünden. Positiv äußerte sich zum Beispiel auch die Herner Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) zum Angebot des Bildungsganges E-Commerce: „Der Standort Herne benötigt diese zukunftsorientierte Öffnung und Erweiterung des Ausbildungsangebots, um den Strukturwandel weiterhin zielgerichtet anzugehen“, so WFG-Chef Holger Stoye. Er bietet an, das Berufskolleg bei der Umsetzung zu unterstützen.
Die IHK Mittleres Ruhrgebiet befürwortet ausdrücklich die Einrichtung einer Berufskollegklasse für Kaufleute im E-Commerce im IHK-Bezirk. „Dies würde die Attraktivität des neuen, zeitgemäßen Ausbildungsberufes erhöhen. Sowohl für Azubis als auch für Unternehmen. Dies haben wir auch gegenüber der Bezirksregierung Arnsberg klar zum Ausdruck gebracht“, teilt die Kammer auf Anfrage der WAZ mit.