Von Leseförderung in der Grundschule bis Kurzurlaub für Kinder: Der Rotary Club Herne plant für das nächste Jahr zahlreiche Projekte.
Das Erstaunen war groß bei Christian Stiebling und Peter Dieckmann, als die beiden Mitglieder im Rotary Club Herne im Mai 2017 die Vellwigschule in Börnig besuchten. Stiebling und Dieckmann stellten fest, dass viele der Flüchtlingskinder in nur wenigen Monaten die deutsche Sprache gelernt hatten.
Möglich gemacht hatte dies das Rotary-Projekt, das Grundschulprojekte zur Sprachkompetenz fördert. Nach den Erfolgen in den ersten beiden Jahren wird das Projekt weitergeführt, insgesamt 5000 Euro stellen die Rotarier Grundschulen zur Verfügung, eine fachkundige Jury wird entscheiden, wie sich diese Summe aufteilt. Mit der finanziellen Unterstützung soll - so das Ziel der Rotarier - bei Schülern die Lesefreude geweckt, Sprachkompetenz vermittelt und die Verbesserung der deutschen Sprache im Lesen und Schreiben in den Mittelpunkt gestellt werden.
Doch der Verein, der in Herne rund 50 Mitglieder hat, plant eine Reihe weiterer Aktivitäten, wie Präsident Wolfgang Braun beim Besuch in der WAZ-Redaktion ankündigte. So steht wieder ein sogenanntes Ryla-Seminar für junge Leute ab 14 Jahren auf der Programm. Im Rahmen eines Wochenendseminars werden Themen von gesellschaftlicher Bedeutung behandelt, namhafte Referenten tragen dazu bei, das jeweilige Thema umfassend zu beleuchten. Autor Frank Goosen, der damalige Fifa-Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer und Peter Richarz, Trainer des U23-Nationalteams im Rollstuhlbasketball, gehörten 2014 zu den Referenten.
Charity-Dinner geplant
Einen anderen Ansatz verfolgt das neue Projekt „Berufsdienst“. Dabei sollen Mitglieder - in erster Linie Gymnasiasten - akademische Berufsbilder und studentische Inhalte näherbringen. Das Kids-Camp hingegen soll Kindern im Alter zwischen acht und 14 Jahren einen abwechslungsreichen und vor allem kostenlosen Kurzurlaub ermöglichen, die Teilnahme wird komplett durch Patenschaften finanziert.
Neben der Unterstützung der Palliativstation des evangelischen Krankenhauses, des Projektes „Deckel drauf“, das dazu beitragen soll Polio auszurotten, der Teilnahme am Strünkeder Weihnachtsmarkt und einer Kino-Matinee schmieden die Rotarier auch neue Pläne. Einerseits soll über gezieltes Spendensammeln Geld für zusätzliche Projekte zusammenkommen, auch ein Charity-Dinner soll weiteres Geld aufs Konto spülen - das dann wiederum in Projekte für den guten Zweck fließen soll.
>> GRÜNDUNG 1905 IN CHICAGO
Rotary wurde 1905 vom Anwalt Paul Harris in Chicago gegründet. Auf der Basis von Freundschaft leisten Frauen und Männer freiwillig und in vielfältiger Form Dienst am Menschen. Rotary ist überparteilich und überkonfessionell.
Der Rotary Club Herne gehört zum Distrikt 1900, der sich von Essen im Westen nach Höxter im Osten und von Minden im Norden nach Meinerzhagen im Süden erstreckt. Im Distrikt gibt es über 80 Clubs mit rund 4500 Mitgliedern.