Herne. . Die Stadt hat am Montag den Startschuss zur Entwicklung der Brachflächen General Blumenthal und Shamrock gegeben. Das Projekt ist riesig.
Das Areal der ehemaligen Zeche General Blumenthal und des stillgelegten Kraftwerks Shamrock in Wanne-Süd bilden die größte verfügbare Flächenreserve in Herne. Am Montag machten sich Stadt, Wirtschaftsförderung, Experten sowie die Grundstückseigentümer auf den langen Weg, um diese rund 80 Hektar großen Flächen mit neuem Leben zu erfüllen.
Diese Flächen böten viel Potenzial, aber auch viele Hindernisse. Die Revitalisierung sei eine Herkulesaufgabe, umriss Oberbürgermeister Frank Dudda beim Auftakttreffen die Herausforderung. „Wir können es uns nicht mehr erlauben, diese Flächen ungenutzt zu lassen“, ergänzte er. Hintergrund: Um neue Unternehmen anzusiedeln und in der Stadt zu halten, werden geeignete Flächen langsam knapp. Für die Entwicklung möchte der OB das Herner Leitmotiv „Mit Wasser. Mit Grün. Mittendrin“ um „Mit Tempo“ ergänzen.
Schon der erste Schritt muss mit Tempo geschehen. Bis zum 26. November soll Christa Reicher mit ihrem Dortmunder Architektur- und Planungsbüro „Reicher Haase Assoziierte“ eine Machbarkeitsstudie erarbeiten, um entsprechende Fördertöpfe für die spätere Umsetzung zu realisieren. Und dieses Konzept soll drei mögliche Varianten enthalten. Der Grund: Auf die verschiedenen Fragestellungen kann es mehrere Antworten geben. Eine wichtige Botschaft: Neben der Ansiedlung von kleineren Gewerbebetrieben steht eine Vernetzung von Grünflächen sowie eine fahrrad- und fußgängerfreundliche Gestaltung im Fokus.
Mehrwert für Nachbarn aufzeigen
Eine der Fragen, die in der Vergangenheit zu den größten Hindernissen bei der Aktivierung der Fläche zählte, ist die Erschließung für den Verkehr. Bei der Auftaktveranstaltung hieß es, sie solle über den Bereich Dorstener Straße/Bielefelder Straße erfolgen. Ob eine Brücke gebaut werden müsse, um den Verkehr auf die Fläche zu leiten, entscheide sich bis zum Ende des Jahres, sagte der OB auf WAZ-Nachfrage. Eine andere offene Frage: Bleibt das Kraftwerk Shamrock stehen oder wird es abgerissen? Auf WAZ-Nachfrage verwies eine Vertreterin des Energiekonzerns Uniper darauf, dass zurzeit eine interne Prüfung stattfinde, dass es aber ein Anliegen sei, die Fläche einer hochwertigen Nutzung zur Verfügung zu stellen. OB Dudda ergänzte, dass es sein Wunsch sei, dass die Kraftwerksfläche genutzt werden kann, allerdings müsse dies - wie alle anderen Varianten auch - wirtschaftlich sein.
Christa Reicher hat offenbar kein Problem mit dem nötigen Tempo. Sie bescheinigte der Stadt, dass die Aufgabe „hervorragend“ vorbereitet sei. Die Entwicklung dieser Fläche könne eine „wahnsinnige Impulswirkung“ für die Stadt, aber auch für die Nachbarschaft auslösen. Gerade der Nachbarschaft müsse der Mehrwert der Wiederbelebung aufgezeigt werden.