Herne. . Ein Mann (32) soll seinen Neffen sexuell missbraucht haben. Vor dem Landgericht belastete eine Nachbarin den vorbestraften Sexualstraftäter.
Im Missbrauchs-Prozess gegen einen vorbestraften Sexualstraftäter (32) aus Wanne-Eickel ist der Angeklagte am Freitag erneut belastet worden. Eine Nachbarin berichtete, dass der Junge auch ihr von den Übergriffen seines Onkels erzählt habe. Im Anschluss befragten die Richter auch den Vierjährigen selbst.
Die Vernehmung des Wanner Jungen fand am Bochumer Landgericht allerdings mit Blick auf das junge Alter unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Zuletzt hatte bereits seine Mutter im Prozess offenbart, was der Vierjährige ihr kurz vor Weihnachten 2017 anvertraut hat. Nämlich, dass sein Onkel sich immer dann, wenn er nebenan übernachtet habe, an ihm vergriffen habe. Die Anklage spricht von 40-fachem Kindesmissbrauch zwischen August und Dezember 2017.
Angeklagter schweigt vor Gericht
Auch die Patentante und Nachbarin des mutmaßlichen Opfers bestätigte, dass der Junge von sexuellen Übergriffen berichtet habe. „Als ich ihn mal ins Bett gebracht habe, hat er mir das auch erzählt“, sagte die 28-Jährige. Der Vize-Filialleiter eines Discounters soll sich danach „mal in der Badewanne, mal im Bett und mal auf der Couch“ an dem Vierjährigen vergriffen haben.
Der Angeklagte schweigt vor Gericht. Er war erst im April 2017 von derselben Strafkammer wegen sexuellen Missbrauchs an zwei Halbgeschwistern zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Für etwas Wirbel sorgte seine jüngste Behauptung, zuletzt angeblich im Sanitätsbereich der Bochumer Gefängnisses Prügel bezogen zu haben. Weil die Richter eine vermeintlich dadurch begründete Verhandlungsfähigkeit ausgeschlossen hatten, hat der 32-Jährige nun den Vorsitzenden Richter offiziell als befangen abgelehnt. Über diesen Antrag ist allerdings bisher noch nicht entschieden. Der Prozess wird fortgesetzt.