Herne. . Ein Herner soll sich an der Tochter seiner Ex-Freundin vergangen haben. Ein Urteil wird es vorerst nicht geben: Der Prozess ist geplatzt.
Der Missbrauchsprozess gegen einen Berufskraftfahrer aus Herne ist geplatzt. Der 58-Jährige soll die damals zehnjährige Tochter seiner Ex-Partnerin missbraucht haben.
Die gesamte Anklage der Staatsanwaltschaft beruht auf der Aussage des heute 14-jährigen Mädchens. Sie hatte schwere Vorwürfe gegen den Ex-Partner ihrer Mutter erhoben, war kurz vor Prozessbeginn aber zusammengebrochen.
Vernehmung frühestens in sechs Monaten
Ärzte, Betreuer und Psychologen gehen davon aus, dass sie frühestens in sechs Monaten vernommen werden kann – wenn überhaupt. Zurzeit sei es nicht zu verantworten, das Mädchen zu befragen. Die Reaktion der 14-Jährigen könnte die Folge eines früheren Missbrauchsverfahrens gewesen sein. Dort war sie laut Urteil Opfer von sexuellen Übergriffen, hatte bei ihrer Zeugenaussage aber wohl auch einen Nervenzusammenbruch erlitten.
Im Bochumer Prozess ist der Ex-Partner ihrer Mutter angeklagt. Der Mann soll sich Ende 2013 an dem Kind vergangen haben. Laut Anklage handelte es sich um einen besonders schweren Fall von Kindesmissbrauch. Mindeststrafe: zwei Jahre Haft. Der 58-Jährige bestreitet die Vorwürfe. Die Richter wollen den Prozess nun voraussichtlich im Januar 2019 neu beginnen.