Der St. Elisabeth Firmenlauf hat die Rekordteilnehmerzahl von 2017 deutlich überboten. Rund 1100 Teilnehmer gingen auf die Strecke.

Der St. Elisabeth Firmenlauf ist „heiß“ - und das in doppeltem Sinn. Erstens gingen am Donnerstagabend im Sportpark Eickel rund 1100 Läufer an den Start - der Rekord aus dem vergangenen Jahr mit rund 700 Teilnehmern wurde geradezu pulverisiert. Und zweitens: Nach den tropischen Temperaturen im 2017 lief auch diesmal bei Sommerhitze der Schweiß in Strömen.

In voller Montur ging das Feuerwehrteam auf die Strecke. Der Lohn: Sieg in der Kostümwertung.
In voller Montur ging das Feuerwehrteam auf die Strecke. Der Lohn: Sieg in der Kostümwertung. © Rainer Raffalski

Bei einem Team war der Flüssigkeitsverlust sicher noch deutlich höher als bei den anderen Teilnehmern. Statt in Microfaserhemd und kurzer Hose trat die Feuerwehrmannschaft in kompletter Einsatzmontur an - selbstverständlich mit Helm und Sauerstoffflasche auf dem Rücken. Die Feuerwehrleute nutzten den Firmenlauf nicht zum ersten mal für diese ungewöhnliche Übung. Pascal Mertikat hatte bereits im vergangenen Jahr die 5,1 Kilometer lange Strecke absolviert. „Das war heftig“, erinnerte er sich vor dem Start. Der Flüssigkeitsverlust auf dieser für geübte Läufer sehr überschaubaren Distanz dürfte unter der Uniform bei stolzen zwei Litern liegen. Im Ziel gab es genug Getränke, um den Durst zu löschen. Dass man mit diesem Ballast nicht bei der Vergabe der Podestplätze dabei sein kann, ist offensichtlich, dafür gab es Lohn in anderer Form: den Sieg beim Kostümwettbewerb. Die Feuerwehr habe schon in den vergangenen Jahren beeindruckt, deshalb seien sie jetzt mal dran gewesen, so Organisator Henning Prinz.

Auch das
Auch das © Rainer Raffalski

Jan Kenkmann trug die Startnummer 694 - es war die erste seines Lebens. Der 14-jährige war eingesprungen, weil ein Teammitglied ausgefallen war. Das Motto des Quartetts passt zu diesem Jahr: Auf Kohle geboren. Die Distanz war für Klaus-Peter Mrotzek, Mario Lassotta und Gerd Schauer, die in einer gemeinsamen Laufgruppe unterwegs sind, eher etwas zum Aufwärmen. Lassotta hat in diesem Jahr noch den Münster-Marathon vor sich. Er nutzte den Donnerstag für einen Tempolauf - und kam auf Platz 11 aller Teilnehmer ins Ziel. Außerdem: Für ihn als Wanne-Eickeler sei es Pflicht, in seiner Heimatstadt mitzulaufen.

Auf die Plätze, fertig - los. Rund 1100 Läufer war am Start.
Auf die Plätze, fertig - los. Rund 1100 Läufer war am Start. © Rainer Raffalski

Salz in deutsche Fußballwunden

Für Patrick Dudda war der Lauf sehr sichtbar die Kür. Das Mitglied des Football-Teams Black Barons trug eine Art Monokini, wie er in dem Ulk-Film Borat weltberühmt geworden ist. Allerdings hatte er eine noch Hose angezogen - für den Laufkomfort... Wenn es eine Einzelwertung für Kostüme gegeben hätte, Dudda wäre Topfavorit gewesen. Die Jugendmannschaft der Black Barons hatte pinke Trikots übergestreift. Doch dies sei, so Trainer Kai-Uwe Weitz, kein Gag, vielmehr würden die Nachwuchsfootballer damit auf das Thema Krebs hinweisen. Tolle Geste.

Isabel Fischer, Tobias Roth und Ida Wiesner, alle drei Auszubildende bei der Stadt Herne, streuten mit ihren Kostümen Salz in deutsche Fußballwunden. Sie hatten Zettel mit Sprüchen auf dem Rücken befestigt, Beispiel: „Die letzten werden die ersten sein #WM2018.“ Oder „Wir sind noch im Rennen #WM2018.“ Auf die Zeit achteten sie nicht, sie liefen, weil sie Spaß hatten. Und darum ging es ja beim Firmenlauf.

Elisabeth-Gruppe stellte die Teilnehmerzahl

Die Elisabeth-Gruppe stellte mit 325 Teilnehmern die größte Gruppe, für die Stadt Herne gingen über 250 Läufer an den Start.

Die Gruppe Health Magic wurde von Katrin Linthorst, Leiterin der Abteilung Gesundheitsförderung der Stadt, angeführt - mit Plastikdiadem im Haar.

Ratsmitglied Ulrich Syberg reiste als Bundesvorsitzender des ADFC selbstverständlich mit dem Rad an, bevor er loslief.

325 Mitarbeiter der Elisabeth-Gruppe gingen an den Start.
325 Mitarbeiter der Elisabeth-Gruppe gingen an den Start. © Rainer Raffalski

Auch die „Halbgötter in Orange“ waren am Start. Sie waren das Team von Entsorgung Herne.

Henrich Kleyboldt, Chef des Industriedienstleisters Ifürel, hatte nachmittags noch am Sommerempfang der Fakt AG teilgenommen. Danach wechselte er in Windeseile Anzug gegen Laufdress. Mit Erfolg: dritter Platz im der Mixed-Wertung.

Die Sieger: In der Mixed-Wertung siegte das Team Schill mal! der Stadt Herne; bei den Frauen siegte „Erneut atemlos“; bei den Männern „Personal Training Markus Grimberg“; schnellste Frau war Sinthuya Vairavanathan vom Team „Erneut atemlos“ in 19 Minuten und 54 Sekunden. Schnellster Mann war Phil Lembach, ev. Kirchengemeinde Röhlinghausen in 17 Minuten und 44 Sekunden.