Herne. Die Entwicklung des Herner Shamrockparks schreitet voran. Er soll geöffnet und Teil der Stadt werden. Und es gibt eine neue Kooperation.

Die Entwicklung des Shamrockparks (das ehemalige RAG-Gelände) schreitet voran. Am Mittwoch unterzeichnete die Essener FAKT AG als Besitzer mit der ungarischen Kesz-Gruppe eine Kooperationsvereinbarung.

Ziel dieser Zusammenarbeit: Das Bau-Unternehmen soll einen Großteil des geplanten Bauvolumens im Shamrockpark umsetzen. In einem ersten Schritt soll das ehemalige Bürogebäude 3 - das direkt an der Brunnenstraße liegt - in ein europäisches Gästehaus umgebaut und betrieben werden. Damit sollen Unternehmen, die Aufträge im Ruhrgebiet haben und Personal in die Region schicken, kostengünstige Übernachtungsmöglichkeiten geboten werden, erläuterte FAKT-Chef Hubert Schulte-Kemper.

Größte Hochbaufirma in Ungarn

Er hatte seine Kontakte als ungarischer Generalkonsul genutzt, um die Kesz-Gruppe nach Herne zu holen. Das 1982 gegründete Unternehmen ist die größte Hochbaufirma in Ungarn und kann eine stattliche Referenzliste vorweisen. Zurzeit baut es das Puskas-Stadion in Budapest, auch den Flughafen hat Kesz gebaut. Darüber hinaus war die Firma für eine Reihe deutscher Konzerne bei deren Bauvorhaben in Ungarn tätig. In Deutschland ist Kesz bereits seit 15 Jahren tätig. „Mit der FAKT AG haben wir nun den perfekten Partner, um gemeinsame Investitionen zu starten und gleichzeitig das Wissen und die Ressourcen des jeweils anderen zu ergänzen“, sagte Mihaly Varga, Gründer und Präsident der Kesz-Gruppe.

Neben der Bautätigkeit, etwa das geplante „World Center“, wollen die Partner aber auch beim Thema Weiterbildung zusammenarbeiten.

Wortteil „Park“ sehr wörtlich

Apropos bauen: Axel Koschany, geschäftsführender Partner des Essener Architekturbüros Koschany + Zimmer, skizzierte ein wenig die zukünftige Entwicklung des Shamrockparks. Dabei hatte er zwei wichtige Botschaften. Hatte es bei der Verkündung des Kaufs noch geheißen, es entstehe eine Stadt in der Stadt, so klang dies bei Koschany nun deutlich anders. Eine Stadt in der Stadt sei das Gelände in der Vergangenheit gewesen, nun soll es geöffnet und ein Teil der Stadt werden. Dazu könnte eine Verkehrsberuhigung der Brunnenstraße gehören.

Und Koschany nimmt das Wortteil „Park“ sehr wörtlich: Das ehemalige RAG-Gelände sei eine grüne Oase, dieser Parkcharakter solle unbedingt erhalten werden, auch wenn der einer oder andere Baum doch gefällt werden müsse. Bei der Neubautätigkeit will sich Koschany aber auf die Höfe zwischen den Gebäude konzentrieren.

Bau einer Kindertagesstätte

Auch weitere Ideen nehmen offenbar Formen an. So kündigte Schulte-Kemper den Bau einer Kindertagesstätte an, auch die Gespräche über den Bau eines Seniorencampus laufen offenbar gut. Potentieller Investor ist Bernd Kaffanke, der den Seniorencampus in Baukau gebaut hat. Für das Kongresszentrum gebe es diverse Buchungen, mit der Enitec GmbH sei das erste Unternehmen eingezogen. Insgesamt habe man von den rund 48 000 Quadratmetern Nutzfläche etwa 28 000 einer neuen Bestimmung zugeführt, so Schulte-Kemper.

OB Frank Dudda freut sich, dass die ursprünglichen Ideen nun mit Leben gefüllt werden. Die Entwicklung des Shamrockparks sei ein Signal für den Aufbruch der Region.