Herne. . In mehrere Brachen rund um den Herner Bahnhof kommt Bewegung. So entstehen bei Pumpen Müller 24 Eigentumswohnungen. Es gibt weitere Projekte.

In den jahrelangen Stillstand auf den Industriebrachen an der Eschstraße (früher Pumpen Müller) und an der Dornstraße (früher Knipping Dorn) kommt langsam Bewegung. Eine vollständige Revitalisierung dürfte allerdings noch Jahre in Anspruch nehmen.

Ein gut sichtbares Zeichen für diese Bewegung ist ein Bauschild an der Eschstraße. An der Stelle des Pumpen-Müller-Verwaltungsgebäudes, das inzwischen abgerissen ist, sollen unter dem Titel „Leben im Fabrikquartier“ barrierefreie Eigentumswohnungen entstehen. Bauherr ist die Wiljens GmbH, die bereits Projekte an der Kirchstraße in Sodingen und an der Viktor-Reuter-Straße in der Herner Innenstadt realisiert hat. „In drei Bauabschnitten sollen 24 Eigentumswohnungen entstehen“, sagt Eduard Weidenbach, der die Wohnungen vermarktet. Interesse sei vorhanden, bereits jetzt seien die ersten 13 Wohnungen reserviert. Der Bau könnte einen Impuls für die weitere Entwicklung sein.

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Von Tobias Bolsmann

Auch auf dem früheren Fabrikgelände zwischen Esch-, Baum- und Fabrikstraße gibt es sichtbare Veränderungen. Ein großer Teil der maroden Hallen ist abgerissen worden. Dies habe auch versicherungstechnische Gründe, erläuterten die Architekten Jörg Wallmeier und Wolfgang Stummbillig im Gespräch mit der WAZ-Redaktion. Vor einigen Jahren war in den Ruinen ein Junge in den Tod gestürzt. Der Abriss diene aber mittelfristig auch der Bauvorbereitung, allerdings gebe es noch keinerlei Pläne für das Areal. Die Stadt wünscht dort Wohnbebauung.

Neubau am alten Umweltamt

Die ehemaligen Räumlichkeiten des Betonmatrizen-Produzenten Reckli hat inzwischen der NWB-Verlag gekauft. In das Bürogebäude sind Einheiten des Verlags eingezogen, in der Produktionshalle könnte ein Innovations-Campus entstehen, allerdings muss zunächst geprüft werden, ob die baulichen Voraussetzungen gegeben sind, ein wichtiges Detail ist der Brandschutz.

Der Baubeginn des K111 steht kurz bevor.
Der Baubeginn des K111 steht kurz bevor. © Rainer Raffalski

Rund 200 Meter weiter westlich, am Kreisverkehr vis a vis des Bahnhofs, hatte NWB-Chef Ludger Kleyboldt bereits im Frühjahr 2017 das Projekt K111 vorgestellt. Hinter der Chiffre verbirgt sich ein Wohngebäude, in dem auf acht Etagen 36 Wohnungen unterschiedlicher Größe entstehen sollen. Nach einer nicht selbst verschuldeten Verzögerung soll noch Mai Baubeginn sein. Auch das Erscheinungsbild auf der gegenüberliegenden Straßenseite wird sich verändern. Nach dem Auszug des städtischen Fachbereichs Umwelt hatte der Industriedienst Ifürel das Gebäude erworben, um seine Verwaltung dorthin zu verlegen. Es habe sich aber herausgestellt, dass ein Neubau wirtschaftlicher sei als eine Sanierung, so Ifürel-Geschäftsführer Henrich Kleyboldt. Er hat die Pläne im Gestaltungsbeirat vorgestellt, ein Bauantrag sei in Vorbereitung. Allerdings gebe es noch keinen Zeitplan und keine Kostenschätzung.

Auch auf dem vorderen Teil des Dorn-Geländes soll bald der Bau von Reihenhäusern und eines Mehrfamilienhauses starten.
Auch auf dem vorderen Teil des Dorn-Geländes soll bald der Bau von Reihenhäusern und eines Mehrfamilienhauses starten. © Hans Blossey

Inzwischen konkretisieren sich auch die Planungen für das ehemaligen Knipping-Dorn-Gelände. Dort will die hessische Heinz Mayer GmbH Reihenhäuser und ein Mehrfamilienhaus errichten. Das Problem der Altlastensanierung sei gelöst, sagte Susanne Jung vom Herner Architekturbüro AGIS Planen.