Herne. . Die Obere Denkmalbehörde in Münster prüft zurzeit, ob beim Hallenbad in Wanne-Süd die Kriterien für ein Denkmal erfüllt sind.

Gleich zweimal ging es in der Sitzung der Bezirksvertretung Eickel um den Denkmalschutz – und beide Male zeigte sich das Gremium wenig amüsiert.

So könnte es passieren, dass das ehemalige Hallenbad in Wanne-Süd unter Denkmalschutz gestellt wird; nach der Inbetriebnahme des neuen Wananas war das marode Bad geschlossen worden. Auf Anfrage von Andreas Barzik, Sprecher der CDU-Fraktion im Bezirk Eickel, bestätigte Hernes Denkmalschützer Thorsten Brokmann, dass die Obere Denkmalbehörde beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe in Münster eine entsprechende Denkmalprüfung für das Hallenbad veranlasst habe. Bis das Ergebnis vorliege, könnten keinerlei weitergehende Aussagen getroffen werden. Sollte der Denkmalschutz greifen, sei jedoch zu erwarten, dass er sich auf das komplette Gebäude beziehe, nicht nur zum Beispiel auf die Fassade.

Das Hallenbad, als es noch geöffnet war.
Das Hallenbad, als es noch geöffnet war.

Rechtzeitig informieren

„Das wäre total kontraproduktiv wegen der Wohnbebauung, die dort entstehen soll“, ärgerte sich Andreas Barzik. Sowohl Brokmann als auch Achim Wixforth, Leiter des Planungsamtes, machten jedoch deutlich, dass die Möglichkeiten, einen Denkmalschutz zu verhindern, begrenzt seien. Sollte es so weit kommen, könne die Stadt als Eigentümerin fachliche Gründe dagegen bei der Oberen Denkmalbehörde geltend machen, dann müsse noch einmal geprüft werden. „Aber wir können doch dieses marode Bad nicht erhalten, was soll die Stadt denn damit machen?“ setzte Barzik nach. Thorsten Brokmann sicherte der Bezirksvertretung zu, das Gremium über die weitere Entwicklung rechtzeitig zu informieren.

Die Duschen
Die Duschen

Beim zweiten Denkmalschutzthema ging es um den Kiosk an der Ecke Märkische Straße/Dürerstraße. Er habe einen Schrecken bekommen, als er gelesen habe, dass „so eine alte Drecksecke auch noch unter Denkmalschutz gestellt werden soll. Wer ist auf so eine Idee gekommen?“ fragte Frank Steinharter (FDP). Doch auch in diesem Fall, so Brokmann, seien dafür Vorgaben des Denkmalschutzes ausschlaggebend. So sei der Kiosk, der 1956/57 gebaut und in Betrieb genommen wurde, „eines der letzten Zeugnisse für eine prägende Versorgungsleistung in Herne und Wanne-Eickel“, heißt es dazu in der schriftlichen Begründung. Sowohl die charakteristische Gebäudeform mit ihrem „Flugdach“, als auch die Architektur-, die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte sprächen für den Denkmalschutz. Eine Lanze für den Denkmalschutz des Kiosks brach dann auch Achim Wixforth, als Ratsherr Gerhard Wippich (SPD) meinte, der seit Jahren leer stehende Kiosk könne nur abgerissen werden: „Sehen Sie doch einmal die Chance“, sagte Wixforth. Gerade im Zuge des Stadterneuerungsprogramms Wanne-Süd, das auch für die Märkische Straße gelte, könnten sich Möglichkeiten ergeben, den Kiosk neu zu gestalten.

>> LÖSUNG FÜR FH-PARKPLÄTZE IN SICHT

Eine Lösung zeichnet sich für die Parkplatzprobleme im Bereich der Görresschule ab. Dort soll bekanntlich in einigen Monaten ein Teil der Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung mit 300 Studierenden einziehen.

Als Parkplatzfläche soll nun der gegenüberliegende Sportplatz hergerichtet werden, der, so hieß es im Bezirk, sowieso aufgegeben werden soll.

Eine Nutzung des Platzes als Wohnbaufläche scheide wegen der Altlasten aus, eine Sanierung sei zu teuer, erfuhr die Bezirksvertretung vom Chef des Planungsamtes.