Herne. . Eine Ausstellung im „Hallenbad“ zeigt Fotos einer vergangenen Badekultur. Sie ist noch einmal am kommenden Wochenende zu sehen.
Zum Eröffnungswochenende des „Hallenbades“, dem neuen Zentrum des Kreativ.Quartier Wanne in der Heinestraße, hat der Herner Fotograf Arne Pöhnert seine „Szenen einer vergangenen Badekultur“ gezeigt.
Pöhnert inszenierte im leeren Hallenbad von Wanne-Eickel einen Badetag. Ein junger Mann mit dunkler Badekappe, in manchen Bildern sind seine Augen durch eine dunkle Schwimmbrille verdeckt, besucht das Hallenbad. In sieben Szenen zeigt Arne Pöhnert ganz typische Momente des Schwimmens.
Hallenbad als Bühne
Da kommt der junge Mann mit Badetasche und Handtuch auf den Betrachter zu. Im nächsten Bild scheint er sich auf den Sprung in das Becken vorzubereiten. Er wird gezeigt, wie er sich scheinbar vom Beckenrand abstößt. Ein Blick durch eine Tür erhascht den Badegast. In einem Bild scheint er sogar am Betrachter vorbei zu schwimmen. Und schließlich trocknet er sich ab, das halbe Gesicht wird durch das Badetuch verdeckt. Der Betrachter der Bilder ist schnell gefangen von den unterschiedlichen Aktionen, weil sie einfach jeder kennt. Doch plötzlich nimmt man auch die Leere des Wasserbeckens wahr. Und ist erst einmal irritiert. Dann wird das Absurde dieser scheinbar alltäglichen Situationen deutlich.
Arne Pöhnert arbeitet in seinen schwarz-weiß Fotografien geschickt mit den Unschärfen im Bild. Da wird der Schwimmer vor einem verschwimmenden Hintergrund gezeigt. Zugleich ist der Ort des Geschehens, das alte Schwimmbad, immer präsent. Irgendwo in der Bildtiefe sind undeutlich die beiden Mosaike des Wanne-Eickler Künstlers Edmund Schuitz zu erahnen. Das leere Hallenbad wird so zur Bühne einer theatralischen Inszenierung.
Der Schriftzug „Hallenbad“, der jetzt den Raum des Kreativ. Quartier Wanne von außen ziert, bekommt noch einmal seine alte Bedeutung zurück. Das „richtige“ Hallenbad wartet auf seinen Abbruch. Das „neue“ Hallenbad muss sich noch ein wenig freischwimmen. Dieser Sprung in die Herner Ausstellungsszene ist auf jeden Fall gelungen. Die „Szenen einer vergangenen Badekultur“ sind noch einmal am Donnerstag, 1.März, von 11 bis 16 Uhr zu sehen.