Alina Reinbold ist neue Leiterin des Herner zdi-Netzwerks. Sie will bei Schülern das Interesse an technischen Fächern und Berufen wecken.

Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik können so spannend sein. Allerdings: Das Interesse der Schüler an den sogenannten MINT-Fächern hält sich in überschaubaren Grenzen. Um die Neugier bei Jugendlichen doch zu wecken, knüpfte die Initiative „Zukunft durch Innovation“ (zdi) im August 2015 die ersten Maschen für ihr Netzwerk in Herne. Seit Jahresbeginn zieht Alina Reinbold das Netz noch enger, sie hat von Ekkehard Hostert die Leitung des Herner Projektbüros übernommen, nachdem dieser nach Düsseldorf gewechselt war.

Beim Blick auf den Werdegang der 27-Jährigen ist sofort klar: Reinbold verkörpert geradezu idealtypisch die zdi-Ziele. Denn die Essenerin hat sich schon in der Schule für die naturwissenschaftlichen Themen interessiert, als Leistungskurse wählte sie Mathematik und Physik. Danach absolvierte sie eine Ausbildung zur Industriemechanikerin und führt parallel zur Arbeit im zdi-Projektbüro ihr Maschinenbaustudium an der Hochschule Bochum fort. Auch das zdi-Netzwerk kennt sie bestens. Herne ist nicht Reinbolds erste Station, zuvor hat sie am Standort in Recklinghausen gearbeitet.

Beispiel für einen Mikrobiologiekurs.
Beispiel für einen Mikrobiologiekurs.

Sie sei glücklich über die neue Aufgabe, erzählt sie im Gespräch mit der WAZ-Redaktion, was auch daran liege, dass ihr Vorgänger in den vergangenen zweieinhalb Jahren eine „wunderbare Arbeit“ geleistet habe. Diese wolle sie fortführen. „In Herne gibt es ein gelebtes zdi-Netzwerk“, fasst Reinbold ihre ersten Eindrücke zusammen. Es existieren Kooperationen mit acht weiterführenden Schulen, auch die Zusammenarbeit mit der Stadt, der Agentur für Arbeit und den Arbeitgeberverbänden funktioniere bestens. „Auch die Rückmeldungen von den Lehrern sind gut“, sagt Reinbold.

Azubi-Projekt mit Herner Firmen

Auf dieser Basis will sie aufbauen und gerade die Vernetzung mit Lehrern und Schülern ausbauen, um langfristig mit ihnen zusammen zu arbeiten. Selbstverständlich will sie auch neue Impulse setzen. So könne die praxisnahe Vermittlung der Informatik in Schulen durchaus ausgebaut werden. Auch die Vermittlung der Mikrobiologie will Reinbold vorantreiben, in dieser Hinsicht kann sie auf die enge Kooperation mit dem Projektbüro von Solar Bioproducts Ruhr zählen - das sitzt nur wenige Türen entfernt ebenfalls im Innovationszentrum am Westring.

Darüber hinaus gibt es Überlegungen, an der Wissensnacht Ruhr im September teilzunehmen, um auf die Ziele des zdi-Netzwerks aufmerksam zu machen. Auch wenn das Netzwerk Jugendliche ansprechen will, langfristig hat das Angebot eine hohe Bedeutung für die Unternehmen: „Wir leisten Unterstützung, um einem Fachkräftemangel entgegen zu wirken“, so Reinbold.

In diesem Zusammenhang ist auch das Azubi-Plus-Projekt zu sehen, das das Netzwerk mit den Unternehmen Vulkan, Adams Armaturen, Kelvion und Schwing sowie vier Schulen umsetzt. Zwei bis drei Schüler sind für je eine Woche in einem Betrieb, nehmen an Workshops teil und fertigen Produkte. Mögliche - und erhoffte - Folge: die Gewinnung von neuen Auszubildenden.

>> SPONSOREN FÖRDERTEN AUFBAUPHASE

Zukunft durch Innovation.NRW (zdi) ist eine Gemeinschaftsoffensive zur Förderung des naturwissenschaftlich-technischen Nachwuchses in NRW.

Mit über 3800 Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Schule, Politik und gesellschaftlichen Gruppen ist sie die größte ihrer Art in Europa. Im ganzen Land verteilt gibt es inzwischen 44 zdi-Netzwerke.

Die Finanzierung der Aufbauphase des zdi-Netzwerks MINT Herne wurde unter anderem durch Fördergelder des Landes und der MINT-Stiftung möglich.

Außerdem trugen zur Finanzierung Sponsorenbeiträge des Vereins Pro Transfer, der Bildungs- und Erziehungsstiftung der Sparkasse und der Unternehmen UPS und Vulkan bei.

Die Herner Wirtschaftsförderung stellt die Räumlichkeiten zur Verfügung.