Herne/Bochum. . Die Staatsanwaltschaft fordert drei Jahre Haft für einen mutmaßlichen Dealer aus Herne, der absolut keine Therapie machen will.
Im Drogen- und Waffen-Prozess gegen einen Leiharbeiter (36) aus Herne hat die Staatsanwaltschaft am Freitag am Bochumer Landgericht drei Jahre Haft beantragt. Außerdem soll der Angeklagte eine geschlossene Entzugs-Therapie durchlaufen – doch genau das ist es, was der Dealer dickköpfig ablehnt.
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Der 36-Jährige räumte ein, bei seinen Drogendeals zuletzt einen Brieföffner mitgeführt zu haben, um sich im Fall der Fälle damit verteidigen zu können. „Die ganze Geschichte ist halt doof gelaufen“, gab der Leiharbeiter zu. Der 36-Jährige war zuletzt im Januar in der Parkanlage am Bergelmanns Hof praktisch auf frischer Tat beim Dealen erwischt worden. Dabei waren bei ihm Drogen (Amphetamine und Marihuana), typische Dealer-Utensilien (Feinwaage und Tütchen) und der zur Stichwaffe umgebastelte Brieföffner entdeckt worden.
Mehrere Vorstrafen
Vor dem Drogengeschäft am Bergelmanns Hof war der Angeklagte bereits im Jahr 2016 immer wieder von Polizisten kontrolliert worden. Offenbar hatten die Beamten den optisch durchaus auffälligen Herner bereits fest im Visier. Bei einer ersten Kontrolle im Mai 2016 an der Sodinger Straße hatte der dreifache Vater Amphetamine dabei. Wochen später bei einer zweiten Polizei-Kontrolle durch Zivilbeamte auf der Neustraße konnten drei Drogenkügelchen (in der Szene „Bubbles“ genannt) sichergestellt werden.
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Dass nicht zuletzt wegen der Vorstrafen des Angeklagten in diesem Prozess an der Verhängung einer Gefängnisstrafe gar kein Weg vorbei führt, ist dem Herner bewusst. Verteidiger Ingo Benninghoven appellierte in seinem Plädoyer an den 36-Jährigen, das Thema Therapie dringend noch einmal zu überdenken. „Eine Therapie ist Gold wert für Sie“, so der Herner Anwalt. Doch der Angeklagte schüttelte nur mit dem Kopf: „Ich kann das alleine.“ Urteilstermin: 14. Dezember.