Herne. Der Möbelkonzern Zurbrüggen will wachsen und hat Grundstücke von rund 18 000 Quadratmetern angekauft. Dort sollen auch Häuser abgerissen werden.
- Möbelkonzern Zurbrüggen hat 18 000 Quadratmeter Grundstücksfläche für eine Erweiterung gekauft
- Was auf die Fläche zwischen Roehenstraße und dem hinteren Teil des Möbelhauses kommen soll, ist offen
- Mit dem Bau könne frühestens Ende 2019 begonnen werden, Mieter bekommen Aufhebungsverträge
Der Möbel-Riese Zurbrüggen hat rund 18 000 Quadratmeter Fläche für eine Erweiterung im hinteren Bereich des Standortes Am Regenkamp gekauft. Das bestätigte der Konzern mit Sitz im westfälischen Unna auf Nachfrage der WAZ. Mit dem Bau könne allerdings frühestens Ende 2019 begonnen werden.
Wie viel Zurbrüggen in die verschiedenen Grundstücke investiert hat, will Christian Zurbrüggen nicht verraten. Auch was auf die Fläche zwischen Roehenstraße und dem hinteren Teil des Möbelhauses kommen soll, ist wohl noch offen.
Angebote „der gleichen Warengruppe“
Dass sich das Möbelhaus knapp fünf Jahre nach seiner Eröffnung in Herne erweitern möchte, ist schon länger bekannt. Herne sei ein guter Standort mit einer positiven Entwicklung, hieß es bereits im März dieses Jahres. Im Juli habe das Unternehmen dazu Gespräche mit der Stadt geführt.
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Es sei ein Angebot „der gleichen Warengruppen“ geplant, „aber mit anderen Schwerpunkten“, hieß es damals. Mit einem Lager im hinterern Teil des Grundstücks könne etwa die bisherige Lager- zu einer Verkaufsfläche umfunktioniert werden. Dadurch könne das Angebot im so genannten „Cash and Carry“-Bereich ausgebaut werden.
Wohnrecht bis Ende 2019
Zu diesen Plänen wollte sich Christian Zurbrüggen allerdings nicht äußern. „Dazu ist es noch zu früh. Wir haben eine lange Vorlaufzeit.“
Noch stehen auf den betroffenen Grundstücken an und hinter der Roehenstraße auch noch Firmen und Privathäuser. Die hat Zurbrüggen erst Anfang Oktober von den Besitzern angekauft. Mieter haben bereits Aufhebungsverträge bekommen.
„Mir wurde ein Wohnrecht bis Ende 2019 zugesichert“, sagt ein 67-jähriger Mieter, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Bis dahin habe er Zeit, eine neue Bleibe zu finden. Das sei allerdings nicht leicht für den Gehbehinderten und seine ebenfalls kranke Frau.
Kein Bauantrag gestellt
„Wir haben bis jetzt in solchen Fällen immer sehr verträgliche Lösungen gefunden“, sagt Unternehmenschef Christian Zurbrüggen. Sollten Mieter Probleme haben, eine neue Wohnung zu finden, werde sich Zurbrüggen um eine einfache Lösung bemühen, heißt es. Es seien ohnehin nur wenige betroffen. „Aber wenn es Probleme gibt, helfen wir gerne.“
Einen Bauantrag hat Zurbrüggen für die betroffenen Grundstücke allerdings noch nicht gestellt, heißt es von der Stadt.
Zaun versperrt an Grundstück die Straße
Auf einmal versperrte ein Bauzaun die Straße. Knapp eine Woche, nachdem Zurbrüggen die Grundstücke an der Roehenstraße gekauft hatte, stand auf einmal der massive Zaun an der Zufahrt. Paul Chrobok leitet ein Bauunternehmen am Ende der Straße, er ärgert sich. „Die können doch nicht die Straße sperren.“
Er vermutet, dass das Möbelhaus Zurbrüggen den Zaun aufgestellt hat. „Die wollen wahrscheinlich verhindern, dass hier Müll abgeladen wird.“ Kurzerhand hat Paul Chrobok den Zaun zur Seite geschoben, „Krankenwagen und Müllabfuhr müssen hier doch auch reinfahren können“.
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Auch bei der Stadt weiß man von dem Hindernis. „Mitarbeiter haben festgestellt, dass dort ein Bauzaun angebracht wurde, allerdings ohne Schloss“, so heißt es. „Die Roehenstraße ist öffentlich. Ein Sperren der Straße wäre ein unerlaubter Eingriff in den öffentlichen Verkehr“, so heißt es.
Tatsächlich hat das Möbelhaus den Zaun aufgestellt, um illegales Müllentsorgen zu verhindern, bestätigt Christian Zurbrüggen auf Nachfrage. Mit dem Ordnungsamt sei aber abgesprochen, dass der Zaun jetzt nicht abgeschlossen werde. Dann könnten Rettungsdienste auch passieren.