Herne. . Ruhig und unaufdringlich sind die beiden Mitbewohner von Brigitte Fern. Hündin Lissi brachte aber auch schon die Nachbarschaft auf Trab.

In dem Haus in Herne Pöppinghausen bleibt es nach dem Klingeln still: Kein lautes Hundebellen ist zu hören. Erst beim Betreten des modern eingerichteten Wohnzimmers machen die beiden Chihuahuas von Brigitte Fern auf sich aufmerksam; die cremefarbene Hündin Lissi wedelt mit dem Schwanz: Sie will unbedingt gestreichelt werden. Sie und Pico, ein schwarzer Rüde, sind vor allem eines: ruhig und unaufdringlich. Dass Lissi schon die ganze Nachbarschaft in Aufregung versetzt hat, glaubt auf den ersten Blick keiner.

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Brigitte Fern, die in Vollzeit arbeitet, hatte sich schon 2011 Pico angeschafft, aber schnell gemerkt, dass er mehr Gesellschaft brauchte; so kam 2014 Lissi dazu. „Sie ist eine unglaubliche Bereicherung, so herzlich und lieb. Pico ist auch glücklich, dass sie hier ist.“

Wie wertvoll sie ist, betonte Lissi ein paar Mal durch kurzzeitige Abwesenheit von zu Hause. Brigitte Fern, die ihren Hunden durch eine Katzenklappe Zugang zum Garten ermöglicht, hat bereits nach zwei Tagen eine böse Überraschung erlebt. Lissi habe sich durch „unwahrscheinlich kleine Löcher“ im Gartenzaun gezwängt, den die Besitzerin für ausbruchsicher gehalten hatte. Nur zwei Wochen später sei die Hündin auf einen Blumentopf neben dem Zaun und von dort aus auf die Straße gesprungen. Lissi hatte Glück, dass sie beim ersten „Ausflug“ von der Nachbarin, beim zweiten in der Autowerkstatt aufgesammelt wurde: Schließlich befinden sich nur Meter von Brigitte Ferns Heim entfernt ein Bach und eine große Straße.

Treu und aufmerksam

Etwas Kaninchendraht, einen höheren Zaun und drei Jahre später sagt die 54-Jährige erleichtert lachend: „Die Ausbrecherkönigin kann jetzt nicht mehr ausbrechen.“ Und das ist auch gut so: Die beiden Hunde stellten einen großen Teil des „Lebensinhaltes“ der Verwaltungsangestellten dar. „Pico und Lissi sind total treu und aufmerksam; die merken sofort, wenn es mir nicht gut geht“, sagt sie.

Wenn Brigitte Fern einkaufen geht, hake sie sich oft mit einem Arm bei ihrer Mutter ein und ziehe mit dem anderen einen Trolley mit den beiden Chihuahuas neben sich her. Seit sie Lissy besitze, bekomme sie noch mehr Aufmerksamkeit, werde in der Stadt stets angesprochen. Auch wenn sie manchmal die eine oder andere Beleidigung höre, reagierten die meisten Menschen doch positiv auf die zutraulichen Kleinen. „Oft sprechen uns Kinder, ältere Menschen oder Behinderte an. Mich selbst macht es sehr glücklich, wenn andere sie streicheln und sich an ihnen erfreuen“, sagt Brigitte Fern und drückt ihre beiden Lieblinge noch einmal ganz fest an sich.