Herne. . Der Havaneser-Mix Flynn lebt seit zwei Jahren bei Romina Brandolino und Annabelle Lüngen. Die hatten es zuerst nicht leicht mit ihrem Liebling.
- Romina Brandolino und Annabelle Lüngen haben sich auf einem Foto in ihren Hund verliebt
- Zuhause stellten sie fest, Flynn kann gar nicht gut allein in der gemeinsamen Wohnung bleiben
- Hundetrainerin aus dem Sauerland hat eine Lösung gefunden, um den Hund zu beschäftigen
Schon vom Vorgarten des Mehrfamilienhauses aus ist aufgeregtes Hundebellen zu hören. Dann öffnet sich die Wohnungstür, und ein mittelgroßer Hund mit weißem, zerzausten Fell und freundlichem Gesicht springt dem Besucher erst mal entgegen, schnuppert ihn ab.
Flink tippelt Flynn in die Küche, um sich sein Leckerli abzuholen und posiert brav fürs Foto. „Der weiß schon, dass er hier der Mann im Haus ist“, sagt Romina Brandolino (27), die sich den Havaneser-Mix vor zwei Jahren, zusammen mit ihrer Lebensgefährtin Annabelle Lüngen (21), angeschafft hat. So süß er ist: Flynn ist auch ein „Montagshund“, sagen die beiden.
Die beiden hatten im Internet nach einem Hund gesucht: Es sollte von Anfang an ein Havaneser sein. Dabei stieß das Paar auf den Wurf von Flynns Mama, deren Besitzer aus Detmold kommen. „Flynn war uns gleich sympathisch“, sagt Romina Brandolino.
„Auf dem Bild war er der Einzige, der total chaotisch aussah; alle anderen haben geschlafen, während er vorn stand und gegähnt hat“. „Außerdem war nur noch er zu haben“, fügt Annabelle Lüngen hinzu: „Es war also so etwas wie Schicksal“.
Berufstätige Frauen hatten ein Problem
Wieso Flynn trotzdem ein „Montagshund“ ist, erzählen die beiden Frauchen nach und nach. Es habe sich schnell herausgestellt, dass er nicht nur ein wenig anhänglich sei, sondern es überhaupt nicht aushalte, alleine zu Hause zu bleiben. „Er versucht dann zu kontrollieren und macht ein totales Theater. An solchen Tagen hat er bereits unsere Coach auseinandergepflückt und Fußbodenleisten abgerissen“, sagt die 27-jährige.
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Für die beiden berufstätigen Frauen wurde das sofort zu einem riesigen Problem. Aus Angst, ihn wieder abgeben zu müssen, stellten sie sich einem langwierigen „Kampf“, probierten es mit den verschiedenen Hundetrainern, besuchten sogar eine Tierheilpraktikerin und kochten ihrem Hund immer wieder sein eigenes Essen – denn Flynn hat zu allem Überfluss auch noch eine Menge Allergien. Ohne die Nachbarin von gegenüber, die den Rabauken immer mal wieder aufnehme, wäre all das wohl nicht umsetzbar gewesen.
Hundetrainerin im Sauerland
Nach langer Suche haben die beiden auch die Hundetrainerin ihres Vertrauens gefunden: Sie sei dafür verantwortlich, dass es langsam bergauf gehe und Flynn mittlerweile ganze vier Stunden alleine zu Hause bleiben könne. Um Termine bei ihr wahrnehmen zu können, fahre das Paar regelmäßig bis nach Hemer ins Sauerland.
Die Idee der „Hundeflüsterin“ sei es gewesen, Flynn mit Aufgaben zu beschäftigen, um ihn von dummen Ideen abzuhalten. So muss er Futter, das in einem Hundebeutel verstaut und in Büschen und Bäumen versteckt wird, suchen – und es sich so selbst verdienen.
4500 Euro für das Tier ausgegeben
Viele Tränen habe die Erziehung den beiden bereits gekostet und auch viel Geld: 4500 Euro hätten Annabelle Lüngen und Romina Brandolino schon für Flynn ausgegeben. Doch missen wollen sie ihren kleinen Liebling auch keinen Fall. Denn, dass die schönen Momente überwiegen, ihr Hund verspielt, lieb und ein „ganz schlauer Kerl“ sei, da sind sich beide einig.
„Dir glaubt nie jemand, dass du so frech sein kannst, stimmt’s Flynn?“ fragt Romina Brandolino gegen Ende den Havaneser, der während des Gespräches auf dem Sofa eingekuschelt geschlafen hat. Fragend und ruhig legt der Unschuldsengel daraufhin nur seinen Kopf schief.