Herne. . Eine Freundin weckte ihr Interesse an Axolotl. Heute besitzt Nina Krüger selbst drei dieser Exoten. Bei der Haltung gibt es Einiges zu beachten.

Axolotl laufen, sitzen oder schweben und das alles nur unter Wasser. Sie fressen sich gegenseitig auf. Sie können ihr Gehirn selbst wieder herstellen. Klingt verrückt und seltsam zugleich. Und das fand auch Nina Krüger. Die Hernerin mag Haustiere. Aber: Diese sollen in eine Mietwohnung passen.

Als sie im vergangenen Jahr das Foto eines kleinen Axolotls auf dem WhatsApp-Profil einer Freundin entdeckte, wurde sie neugierig und erkundigte sich nach dem possierlichen Tierchen. „Es gibt süße und weniger süße von ihnen“, erklärt die 31-jährige mit einem Augenzwinkern. Manche Rassen seien eher hässlich – ihre aber natürlich nicht.

Alexander von Humboldt brachte sie nach Europa

Nur wenige Menschen würden sie hierzulande kennen, sagt die Holsterhauserin. Dabei lebten die kleinen, ursprünglich aus Mexiko stammenden Lurche schon recht lange in Europa. Der Forscher Alexander von Humboldt brachte Axolotl im Jahr 1804 erstmalig als Kuriosität in das Naturkundemuseum nach Paris.

Nina Krüger hat zwei Kinder im Alter von eineinhalb und acht Jahren. Vor allem der kleine Noah steht oft fasziniert vor dem Aquarium und beobachtet „Frau Axolotl“ und „Herrn Kolossos“. Am liebsten würde er ihnen auch Obst zum Essen verabreichen, aber die tierischen Mitbewohner dürfen natürlich nur spezielles, für Axolotl geeignetes Futter, erhalten.

Tiere fressen Insektenlarven

Zum Beispiel kleine, mit Proteinen und Fetten angereicherte Perlen. Wildlebende Artgenossen ernähren sich als Lauerjäger von Krebstieren oder Insektenlarven. Auch die hat Familie Krüger im Programm, entweder tiefgefrorene Mückenlarven oder sogenannte Artemien. Praktisch: Letztere, eine Gattung der Flusskrebse, könne man sogar selbst züchten, erklärt die Hausfrau.

Wasser muss 18 bis 23 Grad haben

Der sechs Monate junge Axolotl von Nina Krüger.
Der sechs Monate junge Axolotl von Nina Krüger. © Michael Korte

Dass die Axolotl auch ihren eigenen Nachwuchs fressen, hat sie ihren Kindern gleich erklärt: Ein Gesetz der Natur. Daher haben sie den jüngsten Axolotl, der noch keinen Namen hat, zum Schutz vor seinen Eltern in ein extra Plastikgefäß mit Wasser verfrachtet. „Von rund 400 Eiern waren die meisten geschlüpften Lurche in Nullkommanichts aufgefuttert, da muss man schnell handeln“, so Krüger.

Sogar Gehirn kann sich wieder herstellen

Sie möchte ihre Schützlinge nicht mehr missen. Es sei interessant, ein außergewöhnliches Tier auf artgerechte Weise zu halten. „Man muss sich mit dem Thema beschäftigen“, sagt sie. Dann zum Beispiel wisse man auch, dass die Axolotl nur kühles, circa 18 bis 23 Grad temperiertes Wasser mögen.

Und wenn sie sich einmal verletzen, braucht es zum Glück keinen Tierarzt, denn: Axolotl verfügen über die Fähigkeit, Gliedmaßen, Organe und sogar Teile des Gehirns und Herzens wiederherzustellen. Nach wenigen Tagen bildet sich bei verlorenen Körperteilen eine Art Regenerationsknospe, aus der das Körperteil nachwächst.