Herne. . Geld aus betrügerischen Online-Geschäften landete auf dem Konto eines Herners. Der 28-jährige Mann muss für eineinhalb Jahre ins Gefängnis.

Es schien nur ein einfacher Nebenjob zu sein - war aber eine richtig schmutzige Nummer. Weil er über sein Girokonto dreist ergaunertes Geld „gewaschen“ hat, muss ein vorbestrafter Betrüger (28) aus Wanne-Eickel jetzt für eineinhalb Jahre ins Gefängnis. Das ergab am Donnerstag ein Berufungs-Prozess am Bochumer Landgericht.

Der Angeklagte war 2016 über eine Internet-Plattform auf Jobsuche gegangen. Recht schnell soll sich daraufhin ein gewisser „Eugen“ gemeldet und ihm kurz danach bei einem Treffen in einem Herner Café ein verlockendes Angebot gemacht haben. Für 1500 Euro Provision monatlich sollte der 28-Jährige erst ein neues Konto eröffnen. Anschließend sollte er einfach die Beine hoch legen und so lange warten, bis Geldbeträge auf dem Konto eingehen. Dieses Geld sollte der Wanne-Eickeler dann an einem Geldautomaten abheben – und in bar an „Eugen“ weitergeben.

Geknackte Ebay-Konten

Gesagt, getan: Der 28-Jährige ließ sich auf den Deal ein. Ab dem 21. Juni 2016 liefen dann auf seinem frisch eröffneten Girokonto in Serie Geldeingänge auf. Binnen eines Tages füllte sich das Konto auf mehr als 12 000 Euro. Der 28-Jährige hob die Summe anschließend prompt an Geldautomaten in bar ab und gab das Geldbündel abzüglich 500 Euro Provision an „Eugen“ weiter.

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Das war Geldwäsche, urteilte bereits am 21. Februar das Schöffengericht Herne-Wanne und verurteilte den einschlägig vorbestraften 28-Jährigen zu eineinhalb Jahren Haft. Wie die Ermittlungen ergeben hatten, stammte das Geld entweder aus betrügerischen Onlinegeschäften mit geknackten Ebay-Konten oder aus Überweisungen von illegalen abgefischten Konten. Weil der Angeklagte sich mit seiner Strafe nicht abfinden wollte, kam es gestern am Landgericht zu einem Berufungsprozess.

Angeklagter nimmt Berufung zurück

Den Weg nach Bochum hätte sich der 28-Jährige jedoch auch sparen können. Richter Dirk Reitzig machte ihm nämlich gleich zu Beginn mehr als klar, dass es für ihn nichts zu holen gibt. Im Gegenteil: Es könnte am Ende sogar noch deutlich schlimmer werden. Zähneknirschend nahm der Wanne-Eickeler daher seine Berufung zurück.