Herne. . Die Gewerkschaft Verdi hat vor dem Verwaltungsgericht einen Eilantrag gestellt: Sie will den nächsten verkaufsoffenen Sonntag in Herne stoppen.

  • Verdi will keinen verkaufsoffenen Sonntag am 28. Mai in Herne-Mitte
  • Gewerkschaft reichte Eilantrag beim Verwaltungsgericht Gelsenkirchen ein
  • Entscheidung soll Anfang kommender Woche fallen

In Herne steht der nächste verkaufsoffene Sonntag auf der Kippe – der am 28. Mai. Wie die Gewerkschaft Verdi auf Anfrage der WAZ mitteilt, hat sie einen Eilantrag vor dem Verwaltungsgericht Gelsenkirchen eingereicht. Das Gericht will Anfang kommender Woche über den Antrag entscheiden, sagte ein Gerichtssprecher.

Parallel zur Kulinarischen Symphonie

Im März hatte Verdi bereits erfolgreich einen Eilantrag eingereicht und den ersten von insgesamt sechs verkaufsoffenen Sonntagen verhindert, die vom Rat für dieses Jahr beschlossen wurden: den in Wanne-Mitte, der parallel zur Frühjahrskirmes veranstaltet werden sollte. Nun greift die Gewerkschaft auch den zweiten offenen Sonntag am 28. Mai in Herne-Mitte an, der parallel zur Kulinarischen Symphonie (24. bis 28. Mai) ausgerichtet werden soll.

„Leider hat man, nach dem ersten vom Gericht untersagten Sonntag, von Seiten der Stadt einfach an der bestehenden Verordnung festgehalten“, begründet Gewerkschaftssekretär Michael Sievers das Vorgehen. Gemeint ist: Die Stadt habe die vom Rat getroffenen Regelungen für offene Sonntage nicht hinterfragt oder auf den Prüfstand gestellt.

Kritik an Besucher-Prognose

Laut Verwaltung darf ein verkaufsoffener Sonntag, vereinfacht gesagt, nicht mehr Besucher anlocken als die Hauptveranstaltung. Im Vergleich zum gekippten Sonntag in Wanne sah Ordnungsdezernent Johannes Chudziak für die Kulinarische Symphonie zuletzt aber eine „deutlich andere Relation“. Für diese Veranstaltung rechnete die Stadt nach seinen Worten mit 5500 Besuchern. Das will Verdi-Mann Sievers nicht gelten lassen. „Die Zahlen wurden vom Veranstalter übernommen und sind nicht geprüft worden.“ Er fordert: „Wir brauchen verlässliche Zahlen.“