Herne. . Nobert Menzel ist neuer Vorsitzender der IG City Herne. Er blickt gespannt auf die geplanten verkaufsoffenen Sonntage - und auf mögliche Klagen.

Die Werbegemeinschaft IG City Herne hat einen neuen Vorsitzenden. Die Mitgliederversammlung wählte den bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden Nobert Menzel an die Spitze. Die langjährige Vorsitzende Elisabeth Röttsches hatte nicht mehr kandidiert.

Norbert Menzel (r.) - hier bei der Vorstellung der Kulinarischen Symphonie 2016 mit Frank Wiacker und Tanja Peters-Vogel - ist neuer Vorsitzender der IG Herne City.
Norbert Menzel (r.) - hier bei der Vorstellung der Kulinarischen Symphonie 2016 mit Frank Wiacker und Tanja Peters-Vogel - ist neuer Vorsitzender der IG Herne City. © Ralph Bodemer

Menzel tritt sein Amt in einer turbulenten Phase für die Einzelhändler in der Herner Innenstadt an. Es gibt im sprichwörtlichen wie im übertragenen Sinn mehrere Baustellen. Eine kennt Menzel als Inhaber des Veranstaltungsunternehmens LMV sehr gut: das ehemalige Hertie-Haus. Beim 1. Wirtschaftsforum Herne der IHK Mittleres Ruhrgebiet sorgte LMV für die technische Ausstattung. Er hoffe, dass aus den Plänen der Landmarken AG Realität werde, so Menzel im Gespräch mit der WAZ-Redaktion. Auch für Menzel haben die Neuen Höfe eine zentrale Bedeutung für die Entwicklung der Innenstadt. Mit dem Hertie-Haus hat Menzel den Robert-Brauner-Platz fest im Blick. Es müsse darauf geachtet werden, dass er als Veranstaltungsplatz in der City erhalten bleibe. Das setzt voraus, dass die Fläche nicht durch Elemente wie Brunnen beschnitten wird.

Hohe gesetzliche Hürden

Am anderen Ende der Bahnhofstraße sorgt das City-Center - das offenbar nun einen deutschen Besitzer hat - mit seinem hohen Leerstand für Kopfzerbrechen. Dort müsse sich was tun. Es gelte zudem, die Zahl der Leerstände auf der Bahnhofstraße zu reduzieren.

Und die Baustelle im übertragenen Sinn? Die verkaufsoffenen Sonntage. In Wanne hat die Gewerkschaft Verdi bereits einen per einstweiliger Verfügung verhindert. Es stellt sich die Frage, ob es Verdi auch in der Herner Innenstadt versucht. Verkaufsoffene Sonntage sollen zur kulinarischen Symphonie, zum Winzerfest, zum Martinilauf und zum Weihnachtsmarkt stattfinden. Die gesetzlichen Hürden seien hoch, Beispiel: Die Zahl der Besucher muss gezählt werden. Die Gleichung lautet: Es müssen 100 Prozent mehr plus ein Besucher am verkaufsoffenen Sonntag kommen als an einem durchschnittlichen Tag. In Herne-Mitte sind das 2500 Passanten pro Stunde. Es müsste also die Marke von 5001 geknackt werden. Ein Problem in der Planung der Veranstaltungen: Verdi geht immer sehr kurzfristig gerichtlich gegen die verkaufsoffenen Sonntage vor. Menzel: „Sollte Verdi klagen und beim ersten Mal erfolgreich sein, werden wir die anderen verkaufsoffenen Sonntage absagen.“

>> VORSTAND UND BEIRAT EINSTIMMIG GEWÄHLT

Neben Norbert Menzel gehören dem Vorstand Jens Reiter (Reiter Fashion), Dirk Plötzke (Sparkasse Herne) und Holger Wennrich (Stadtmarketing) an.

Im Beirat sitzen: Heinrich Beestermöller, Christina Müler, Thomas Niehage, Nele Reiter-Gies, Elisabeth Röttsches, Frank Wiacker. Vorstand und Beirat wurden einstimmig gewählt.